Ob man sich hier ein Beispiel an den DdR-Nostalgierhotels genommen hat?
Gästen und Besuchern des Hotels Viru in der estnischen Hauptstadt Tallinn wird neuerdings ein Ausflug in die sowjetische Vergangenheit des
Hauses geboten. Er führt in den einst geheimen 23.Stock, für den es damals keinen Knopf im Aufzug gab. Als der heutige EU-Staat Estland noch eine Sowjetrepublik war, befand sich hier eine kleine Überwachungszentrale des KGB, – denn, so erklärt der Sprecher des Hotels: “All die gefährlichen Leute aus dem Westen sind hier abgestiegen. Und es war ein Treffpunkt für Westler und Sowjetbürger. Also musste es überwacht werden.”
Nun sind die beiden Räume des KGB als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Zehn Agenten arbeiteten hier. In einem Raum überwachten sie Hotelgäste, in dem andern gab es eine Direktverbindung mit Moskau, und hier wurde zugleich der KGB-Funkverkehr mit der sowjetischen Botschaft in Helsinki abgewickelt, besonders 1975, als in der finnischen Hauptstadt die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa KSZE abgehalten wurde.
Besucher, die sich noch an die Sowjetzeit des Hotels erinnern, äußerten sich überrascht – nicht über die Tatsache, dass der KGB hier präsent war, aber über das Ausmaß seiner Aktivitäten in dem Haus.
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