Das Thema hat zwar - wenn überhaupt - nur am Rande mit der Ukraine zu tun. Trotzdem finde ich es wichtig, darauf hinzuweisen. Zeigt es doch ein weiteres Beispiel für eine nicht absehbare Entwicklung in nächster Zeit. Für die USA spielt Ethik wohl keine Rolle mehr. Hauptsache Trump wird wieder gewählt. Ähnliches gilt für die Türkei. Dort frage ich mich noch, zuerst die Armenier und dann die Kurden … Wie weit das Sicherheitsbedürfnis der Türkei
Zuerst ein Artikel zur Ausgangslage
US-Abzug aus Syrien - Amerika dankt außenpolitisch ab
Der amerikanische Rückzug aus dem Norden Syriens verschärfe die vielen Konflikte in der Region, kommentiert Martin Ganslmeier. US-Präsident Donald Trump lasse vor allem die syrischen Kurden im Stich. Alles nur, um innenpolitisch ein paar Punkte zu sammeln.
Von Martin Ganslmeier
In: Deutschlandfunk, 07.10.2019
Trumps Entscheidung, die rund 1.000 US-Soldaten aus dem Norden Syriens abzuziehen, ist eine Bankrotterklärung für die amerikanische Außenpolitik. Zugleich ist es ein Verrat an den Kurden in Syrien. Sie waren über viele Jahre Amerikas treueste Verbündete im Kampf gegen die Terrormiliz IS. Dass der Islamische Staat in Syrien weitgehend zurückgedrängt wurde, hat Amerika vor allem dem mutigen Einsatz der Kurden zu verdanken. Sie jetzt fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel, ist nicht nur schäbig, sondern in höchstem Maße kontraproduktiv für künftige Konflikte, egal wo auf der Welt. Denn wer will dann noch an der Seite Amerikas kämpfen, wohlwissend, dass im Ernstfall kein Verlass auf eine Supermacht ist, die nur an sich selbst denkt: „America First“ eben.
https://www.deutschlandfunk.de/us-abzug-aus-s…ticle_id=460457 (14.10.2019)
Krieg gegen Kurden in Syrien - Europa trägt eine Mitschuld
Viele europäische Länder haben die türkische Offensive gegen die Kurden in Nordsyrien verurteilt. Dabei hätten die EU mit dem Türkei-Deal Präsident Erdogan erst den Joker in die Hand gedrückt, meint Karin Senz. Statt Erdogan zu kritisieren, müsse Europa bei sich selbst anfangen.
Von Karin Senz
Es hagelt Kritik von allen Seiten an der türkischen Offensive in Nordsyrien – zu recht. Ganz vorne dran sind europäischen Regierungen. Aber sie tragen eine gehörige Mitschuld an der Situation jetzt. Denn sie haben Erdogan einen Joker in die Hand gedrückt – den Flüchtlingsdeal von 2016. „Wir zahlen Milliarden, dafür behältst du Millionen syrische Flüchtlinge bei dir – und wir haben zuhause keinen Ärger mit Rechtsextremen“. So hatte man sich das damals gedacht. Und dabei will man eigentlich auch bleiben. Vielleicht stockt man noch mal ein bisschen auf bei der Summe.
In: Deutschlandfunk, 10.10.2019
https://www.deutschlandfunk.de/krieg-gegen-ku…ticle_id=460748 (14.10.2019)
Erdogans Syrien-Offensive EU-Kommissar: Wir bereiten Sanktionen gegen die Türkei vor
Die EU steht in der Kritik, trotz Erdogans Syrien-Offensive am Flüchtlingsabkommen mit der Türkei festzuhalten. EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) verteidigte dieses Vorgehen im Dlf. Die EU berate allerdings über Sanktionen gegen das Land wegen des „höchstgefährlichen“ Vorgehens in Syrien.
Günther Oettinger im Gespräch mit Stephanie Rohde
In: Deutschlandfunk, 12.10.2019
https://www.deutschlandfunk.de/erdogans-syrie…ticle_id=460852 (14.10.2019)
Türkische Syrien-Offensive„Schwere Krise der internationalen Sicherheitspolitik“
Die Kritik am US-Rückzug und am Einmarsch der Türkei in Nordsyrien sei „etwas wohlfeil“, sagte der Politikwissenschaftler Johannes Varwick im Dlf. Man müsse die türkischen Sicherheitsinteressen ernster nehmen und dürfe die Türkei nicht noch weiter von der NATO und Europa entfernen.
Johannes Varwick im Gespräch mit Mario Dobovisek
In: Deutschlandfunk, 14.10.2019
https://www.deutschlandfunk.de/tuerkische-syr…ticle_id=460948 (14.10.2019)
Bei jedem Artikel werden weitere zum Thema passende Beiträge aufgeführt. Die hier eingestellte Auswahl erfolgt rein subjektiv