Ich habe auch immer noch im Hinterkopf, dass wir den Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung betreiben. Dabei wurde kein Gedanke daran verschwendet, dass Russland dadurch seine finanzielle Basis verliert. Eine gewaltvolle Reaktion Putins stand doch irgendwie im Raum, oder ? Der Westen trägt meiner Meinung nach eine Mitschuld - das begann bereits mit Fehlern in den Jahren 2014 und 2015 (Minsk I und II).
Sorry, aber was können wir denn dafür, dass die Russen, mal salopp gesagt, sich darauf beschränken, wie die Hühner im Dreck zu scharren, und alles zu verkaufen, was sie dabei finden. Die haben es doch noch nicht mal geschafft, eine eigene Industrie aufzubauen, um effiziente Fördertechniken für ihre Rohstoffe zu produzieren. Alles muss und wird irgendwo auf dem Weltmarkt dazu gekauft.
Russland leidet unter dem Problem, unter welchem die meisten der rohstoffreichen Länder leiden: Eine kleine, geldgierige Clique richtet sich in einer Diktatur ein, unterdrückt das Volk, und verhindert jedwede weitere wirtschaftliche Aktivitäten. Brechen dann auf einmal die Nachfrage nach den bisher begehrten Rohstoffen ein, bricht auch das dortige Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell zusammen. Weitergehende wirtschaftlichen Aktivitäten bedeuten zwngsläufig, dass man auch der Bevölkerung mehr Freiheiten einräumen muss, was sich jedoch nicht mit dem autokratischen Führungsanspruch vereinbaren läßt. Schaut man sich in der Welt um, stellt man ziemlich schnell fest, dass es nur eine Handvoll rohstoffreiche Staaten gibt, welche über eine prosperierende Industriewirtschaft verfügen. Und es sind allesamt Demokratien, wie z. B. Australien und USA.
Russland selber muss sich verändern und anpassen. Die eigenen Probleme mittels Gewalt und Krieg in andere Länder zu exportieren ist und wird keine Lösung bleiben.