Übersetzung "Середні Віки"

  • Die Band BRUTTO aus Belorus ist das neue Projekt von Siarhei Mikhalok, dem früheren Sänger der legendären Band Lyapis Trubetskoy. BRUTTO haben kürzlich ihr zweites Lied in ukrainischer Sprache veröffentlicht: "Середні Віки" (Mittelalter), welches auf einem Gedicht von Serhij Zhadan basiert. Das Gedicht ist eine finstere Vision von einer mittelalterlichen Gesellschaft, in der die Pest um sich greift. Es gehört nicht viel Phantasie dazu zu vermuten, dass es hier auch ein wenig darum geht, wie eine moderne Gesellschaft ins Mittelalter zurückfällt. Eine Inspiration mag hier auch der Roman "Die Pest" von Albert Camus sein, wofür jener den Literaturnobelpreis gewann. Aber zurück zu BRUTTO. Das Video nimmt das Motiv vom Verfall auf, es zeigt allerlei Absurditäten, wobei es nur an wenigen Stellen Bezug auf das Mittelalter nimmt (da, wo ein Ritter gezeigt wird).

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    Другий рік місто косить чума.
    Не працюють навіть борделі й тюрма.
    Скінчився хліб, скінчилась вода.
    З культурного життя – лише хресна хода.
    Ходимо, кличемо святих отців.
    На зворотньому шляху підбираємо мерців.


    Папське ім’я втрачає силу і міць.
    Відьми звільняються з робочих місць.
    Сенс ворушити цю каламуть?
    Що тут гадати? Всі й так помруть.
    Яка різниця, що скажуть зірки?
    Середні віки такі Середні віки.


    І тоді єпископ приходить у єврейський квартал,
    і говорить: «Хто з нас не гине за метал?
    Усіх нас нищить небесний терор,
    усіх нас винесуть в чорний коридор.
    Світла немає. Відсутня мета.
    Саме час починати свята».


    І тоді лунає барабанний бій,
    і підіймає з землі ремісників і повій,
    і затягує нас у свою круговерть.
    Тих, хто помер, не лякає смерть.
    Не лякає жодна з її образ.
    Боятись тут варто хіба що нас.


    І ми одягаємо пір’я й хвости,
    і змащуємо кров’ю натільні хрести,
    і палимо на вулицях свого сатану,
    і оголошуємо небесам війну,
    і водимо процесії довкола вогнів.
    Все, що в нас є – це народний гнів.


    Клади на обличчя пудру й грим.
    Ніколи не пізно померти молодим.
    Ніколи не пізно змінити ім’я.
    Про мене свідчитиме тінь моя.
    Але ніколи й нікому не кажи про це.
    Смерть не пізнає нас у лице.
    Seit zwei Jahren wütet in der Stadt die Pest.
    Nicht einmal Bordelle und Gefängnisse sind in Betrieb.
    Brot und Wasser sind ausgegangen.
    Das kulturelle Leben besteht nur noch aus der Kreuzprozession.
    Wir gehen und rufen die heiligen Väter.
    Auf dem Rückweg nehmen wir die Toten auf.


    Der Name des Papstes verliert Stärke und Macht.
    Wahrsagerinnen kündigen ihre Arbeit.
    Hat es Zweck, in dieser dreckingen Brühe zu rühren?
    Was sollen sie auch wahrsagen? Es sterben sowieso alle.
    Wen kümmert es, was die Sterne sagen?
    Mittelalter, solch ein Mittelalter.


    Dann kommt der Bischof ins jüdische Viertel,
    und sagt: "Wer von uns stirbt um des Geldes willen?
    Uns alle vernichtet der himmlische Terror,
    uns alle trägt es hinaus in den schwarzen Gang.
    Es gibt kein Licht. Es gibt kein Ziel.
    Es ist Zeit, mit dem Feiern zu beginnen.


    Dann hört man den Paukenschlag.
    Und aus der Erde erhebt es Handwerker und Huren,
    und zieht uns in einen Strudel.
    Die, die gestorben sind, schreckt der Tod nicht.
    Keine erschreckt ihr Angesicht.
    Man soll sich fürchten, vielleicht nur vor uns.


    Und wir kleiden uns mit Federn und Schwänzen,
    Beschmieren unsere Kreuzchen mit Blut,
    bringen auf den Straßen unserem Saten Rauchopfer dar,
    erklären den Himmlischen den Krieg,
    und führen Lichtprozessionen durch.
    Alles, was wir haben, ist die Wut des Volkes.


    Lege Dir Gesichtspuder und Make-Up an.
    Es ist nie zu spät, jung zu sterben.
    Nie zu spät, Deinen Namen zu ändern.
    Von mir zeugt mein Schatten.
    Aber sagt niemals jemandem etwas davon.
    Der Tod erkennt uns nicht am Gesicht.