Roma aus Ost-und Südosteuropa prägen zunehmend auch das Straßenbild deutscher Großstädte und stoßen bei vielen Einheimischen aufgrund ihrer Lebensweise auf wenig Verständnis.
Menschen bei Maischberger nimmt sich des Themas Roma an und hat dazu Gäste eingeladen, die durchaus konträre Meinungen vertreten.:
QuoteDisplay MoreRomani Rose:"Viele unserer Menschen erfahren immer noch Diskriminierung und Ablehnung in Deutschland. 58 Prozent der Bevölkerung lehnen Sinti und Roma als Nachbarn ab – das ist erschreckend", sagt Romani Rose, der kürzlich als Zentralratsvorsitzender an der Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel das Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma einweihte.
Claudia Roth :"Die Situation der Roma in Deutschland ist dramatisch", kritisiert die Grünen-Chefin. Sie würden zu Schmarotzern und Kriminellen abgestempelt und unter permanenten Menschenrechtsverletzungen leiden. "Wir müssen der Diskriminierung energisch entgegenstehen. Die Menschen brauchen ein Bleiberecht und Integrationsperspektiven in Deutschland." Roth verurteilt die "populistische Asylmissbrauchskampagne" der Regierung.
Joachim Herrmann: Der CSU-Politiker will die wachsende Zahl von Asylbewerbern aus Mazedonien und Serbien, nach Expertenmeinung zum großen Teil Roma, stark eindämmen. "Die Asylanträge werden nur gestellt, um an das Geld zu kommen. Es gibt in Serbien und Mazedonien eindeutig keine asylrelevante Verfolgung", sagt der bayerische Innenminister. Die Asylanträge sollten zudem im Schnellverfahren von 48 Stunden entschieden werden, um ein "Zeichen gegen Asyl- und Sozialleistungs-Missbrauch" zu setzen, so Joachim Herrmann.
Philipp Gut: Der stellvertretende Chefredakteur der Schweizer "Weltwoche" sorgte mit einem Beitrag über kriminelle Roma-Banden für Aufruhr. Vor allem Sinti- und Roma-Verbände kritisierten ihn scharf. Doch der Journalist steht zu seinen Aussagen: "Klar ist, dass Kriminalität in diesen Clanstrukturen traditionell eine große Rolle spielt. Kinder werden zum Betteln abgerichtet und Teenies zu Einbrüchen", sagt Philipp Gut, der vorschlägt, dass man auch die Einreisebestimmungen in Europa überdenken müsste.
Damir Kovani (Asylbewerber): Mit fünf Jahren kam Damir Kovani erstmals mit seiner Familie nach Deutschland. Er besuchte in Hamburg Kindergarten und Schule. Als die Familie 2002 nach Serbien abgeschoben wurde, stand der damals 16-Jährige kurz vor seinem Schulabschluss. Vor einem Jahr kehrte der Roma-stämmige Kovani nach Hamburg zurück und stellte einen Asylantrag, der jedoch abgelehnt wurde. "Die glauben uns nicht, dass wir in Serbien verfolgt werden" sagt Kovani. Im Januar soll er mit seiner Frau und vier Kindern erneut abgeschoben werden.
Nizaqete Bislimi: Als 14jährige flüchtete die Rechtsanwältin mit ihrer Familie aus dem Kosovo nach Deutschland, kämpfte sich bis zum Abitur und studierte Jura. "Die Menschen haben ein Bild im Kopf: Zigeuner sind dreckig und sie klauen", sagt Nizaqete Bislimi, die als Roma gegen solche Vorurteile kämpft. "Die Roma sind ein friedliches Volk, sie wollen nur dazu gehören. Sie haben noch nie einen Krieg angefangen, wie auch, sie haben ja nicht mal ein Land. In würdevollen Verhältnisse leben – mehr wollen sie nicht."