Für 1 Billion Dollar:

  • Mit der Seidenstraße will China nun überall das Sagen haben

    Für sein Projekt der „Neuen Seidenstraße“ zahlt China eine Unmenge Geld. Doch dieses ist gut angelegt: Die ersten Staaten sind bereits der finanziellen Abhängigkeit Chinas erlegen – und dienen nun als treue Vasallen der kommunistischen Diktatur. Auch in Europa.

    Die „Neue Seidenstraße“ ist das Prestigeprojekt der chinesischen Regierung. Nie zuvor gab es höhere Investitionen in Infrastruktur auf der ganzen Welt: Bereits in 140 Ländern in Asien, Europa, Afrika, Südamerika und Ozeanien finanziert die Volksrepublik über diese Initiative Infrastrukturprojekte.

    Das Ziel ist es, der Volksrepublik auf dem Land- und dem Seeweg durch Straßen, Häfen, Flughäfen und Kraftwerke Korridore zu errichten, über die Güter aus dem Land in die Welt exportiert und umgekehrt Waren nach China importiert werden können. Dafür vergibt die Volksrepublik Kredite an die Länder, durch die diese neuen Infrastruktur-Korridore laufen und verspricht, die auf diesen Korridoren gebaute Infrastruktur künftig zu nutzen.

    Chinas neue Seidenstraße: Seit 2013 könnten rund 1000 Milliarden Dollar geflossen sein

    Um mitmachen zu können, unterzeichnen Staaten ein „Memorandum of Understanding”, das die Grundlage der Kooperation darlegt und die Konditionen dafür auflistet. Peking selbst macht diese Memoranda und die Liste der Länder, die sie unterzeichnet haben, nicht öffentlich. Peking gibt auch keinen Aufschluss darüber, welches Budget die Volksrepublik für diese Initiative insgesamt aufwendet.

    Deshalb gibt es nur Schätzungen zu der Höhe der getätigten Investitionen: Seit 2013 könnten rund 1000 Milliarden Dollar geflossen sein. Die neue Seidenstraße hat dabei zwei Hauptrouten, eine zu Land und eine zu Wasser. Der „Silk Road Economic Belt“ ist jene Trasse zu Land, die durch den Westen Chinas und Kasachstan — ein „landlocked country”, also eines ohne Zugang zu einem der Weltmeere — nach Europa führt. Der Seeweg, die „Maritime Silk Road“, schließt wichtige Häfen wie jene in Piräus, Nairobi, Kalkutta, Colombo, Singapur und Jakarta mit ein.

    Für diese Infrastrukturprojekte gibt Peking Kredite an die jeweiligen Länder, deren Konditionen günstiger ausfallen als die privater Investoren, jedoch teurer als solche Kredite, die beispielsweise Entwicklungsbanken ausgeben. Diese Investitionen folgen keinem erkennbaren ökonomischen Muster, da innerhalb dieser Initiative so unterschiedliche Länder wie Venezuela und der Iran gefördert werden.

    Einen unmittelbaren „Return on Invest” erwartet Peking daher nicht. Vielmehr setzt die chinesische Führung auf einen Langzeiteffekt: Sie möchte zuerst eine neue Transport-Infrastruktur errichten und dadurch die Nachfrage kreieren. Einen strategischen Vorteil erhofft sich die Volksrepublik dabei vor allem von den Investitionen auf der neuen Seidenstraße zu Lande, da dadurch perspektivisch die Abhängigkeit von den Seewegen und den damit verbundenen Kosten für Containerfracht gebrochen werden kann.

    Die ersten Länder geraten schon in finanzielle Abhängigkeit von China

    Dieses Vorgehen, zuerst massiv zu investieren und zu hoffen, so Kunden anzuziehen, ist nur möglich durch massive Subventionen. Gleichzeitig hat die Volksrepublik mit einem solchen Versuch vor zwanzig Jahren schon einmal Erfolg gehabt: Damals wurden Trabantenstädte errichtet, die vorerst ohne Bewohner blieben und wie Geisterstädte leer standen. Heute allerdings sind etliche dieser Siedlungen bevölkert, die Rechnung Pekings von damals ist zwei Dekaden später aufgegangen.

    Mit der neuen Seidenstraße zu Lande verfolgt die Zentralregierung in Peking aber nicht nur ökonomische, sondern vor allem politische und geo-strategische Interessen: einige der Länder, denen die Volksrepublik Kredite für ihre Infrastrukturprojekte geliehen hat, können diese Kredite nicht mehr bedienen. Darunter ist zum Beispiel Sri Lanka. Gemäß des Kreditvertrages mit Colombo würde der Hafen Hambantota an die im Besitz des Staates befindliche China Harbour Engineering Company übergehen, sollte Sri Lanka nicht zahlen können.
    ...
    Der Arm Pekings reicht über RBI auch bis nach Europa hinein: Länder wie Italien und Griechenland haben sich vom Kapital aus China anlocken lassen, auch Ungarn ist nicht abgeneigt. Am Beispiel Serbiens wird deutlich, wie sehr sich Peking über seine Investitionen indirekt Mitsprache in Europa erhofft. Seine Vasallen-Staaten haben bereits begonnen, sich gegen die Menschenrechte und für Peking zu positionieren.
    ...
    https://www.focus.de/politik/auslan…_101784282.html

    -----------------------------------------------------------------------------------

    Und da nächste Land in starker Abhängigkeit von China nennt sich...? Na?
    Richtig! Russland!!