Klitschko siegt durch K.o. und Verletzung

  • Klitschko siegt durch K.o. und Verletzung
    Kurzer
    Auftritt des Box-Weltmeisters in Köln: Vitali Klitschko hat zur
    Verteidigung seines Schwergewichts-WM-Gürtels am Samstag (19.03.2011)
    nur drei Minuten gebraucht. Für seinen Herausforderer Odlanier Solis aus
    Kuba waren ein Schlag an die Schläfe und eine Knieverletzung
    verhängnisvoll.


    Klitschko (re.) brauchte nur drei Minuten.
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    Der
    30-jährige Herausforderer konnte die in ihn gesetzten hohen Erwartungen
    trotz eines boxerisch guten Auftrittes nicht erfüllen. Solis, der als
    Amateur Olympiasieger und Weltmeister wurde, bekam am Ende einer
    ausgeglichenen ersten Runde einen Schlag an die linke Schläfe. Beim
    Stolpern nach hinten zog sich der Schützling von Manager Ahmet Öner
    offenbar eine Knieverletzung zu. "Ich denke, beim Fallen habe ich mir
    weh getan, ich muss mich vertreten haben", erklärte Solis nach dem
    Kampf. Öner, der vor dem Kampf noch getönt hatte, sein Boxer werde
    Klitschko in die Box-Rente schicken, sagte nach einer ersten ärztlichen
    Untersuchung, Solis habe sich vermutlich einen Kreuzbandriss oder einen
    Bänderriss im rechten Knie zugezogen. Solis wurde noch in der Nacht zur
    genaueren Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert.

    Bis zur Verletzung ausgeglichene erste Runde

    Beim Wiegen schauten beide Boxer noch optimistisch. Nach dem Kampf musste Solis (re.) ins Krankenhaus.
    Klitschko konnte sich nach dem schnellen Ende
    des Kampfes zunächst gar nicht richtig freuen. Stattdessen schimpfte er
    auf die Ecke von Solis ein, unterstellte dem Kubaner Schauspielerei. Vor
    dem Duell hatte der ältere der beiden boxenden Klitschko-Brüder noch
    von seinem schwersten Gegner gesprochen. Begleitet wurde das Geschehen
    von einem minutenlangen Pfeifkonzert des Publikums. Die rund
    18.000 Zuschauer hatten sich auf eine packende Pflichtverteidigung des
    Weltmeisters gegen den früheren Amateur-Weltmeister gefreut.


    Vitali Klitschko feierte den 42. Sieg im 44. Kampf (Archivbild)
    In den drei Minuten des Duells war neben dem
    üblichen Abtasten in der ersten Runde tatsächlich ein Hauch boxerischer
    Klasse bei beiden Faustkämpfern zu sehen. Solis wich den Schlagversuchen
    von Klitschko mit einem flexiblen Oberkörper aus und versuchte sich mit
    Schwingern von außen. Der Kubaner, der immer wieder mit starkem
    Übergewicht in den Ring stieg, wirkte körperlich fitter als bei seinen
    letzten Kämpfen. Weltmeister Klitschko punktete mit dem Jab, konnte
    seine krachende Rechte aber nicht unterbringen und dominierte das Duell
    nicht wie sonst gewohnt. Der für Solis verhängnisvolle Schlag an die
    Schläfe war der erste richtige Treffer des Champions. Klitschkos Trainer
    Fritz Sdunek ärgerte sich nach dem vorzeitigen Ende: "Es hätte ein
    spannender Kampf werden können. Aber so ist Boxen."

    Erstmals seit zehn Jahren Erstrunden-K.o für Klitschko
    Der
    drei Minuten-Kampf in Köln war für Klitschko der erste Sieg seit zehn
    Jahren, den er bereits in der ersten Runde einfahren konnte. Insgesamt
    feierte er den 42. Erfolg im 44. Kampf. Seit zehn Kämpfen in Folge ist
    der 39-jährige Ukrainer nun ungeschlagen. In seinem insgesamt
    14. WM-Kampf verteidigte er den WBC-Gürtel zum achten Mal erfolgreich.
    Für Solis war es das erste Mal, dass er seit seinem Profidebüt im Jahr
    2007 den Ring als Verlierer verließ. Zuvor war er 17 Mal siegreich
    geblieben. "Ich bin nicht an Niederlagen gewöhnt. Damit muss ich jetzt
    erstmal klarkommen", verließ Solis enttäuscht und humpelnd den Ring.

    Stand: 19.03.2011, 23:32