Ich verstehe die Gefühle der wenigen noch lebenden von dort Vertriebenen (ich kannte selber einige), aber ich denke, die Deutsche Regierung tut gut daran, hier viel Fingerspitzengefühl zu zeigen. .
Es sind ja nicht nur die vertriebenen. Es sind ja auch diejenigen die heute noch dort leben, selbst in zweiter oder dritter Generation. Wie gesagt rund um Gliwice und Chorzow sieht man immer wieder "Oberschlesien", die Menschen sprechen deutsch und scheinen es gerne zu sprechen. Zum Beispiel habe ich Blumen für die Freundin meinees schottischen Kumpels gekauft um mich für die Gastfreundschaft zu bedanken. Die Verkäuferin strahlte über das ganze Gesicht als sie hörte woher ich komme und sprach in fliessenden Deutsch mit mir. Wenn man durch die Stadt mit deutschem Kennzeichen fährt schaut sich jeder um aber es nicht die gewohnten "Hassblicke" die man sonst in Polen bekommt. Man fühlt sich willkommen.
Bei meinem ersten Besuch im August 2010 habe ich mein Auto in der schlimmsten Gegend Chorzows abgestellt. Die beiden haben zu diesem Zeitpunkt noch dort gewohnt weil beide als Tutoren noch nicht viel Geld verdienten. Kein Kratzer, keine bösen Blicke und das Auto war noch da. In "Zentralpolen" würde ich das nicht einfach so machen, zumindest nicht in einer solchen Gegend.
Was ich sagen möchte ist das man nicht nur die Geschichte behandeln sollte die bequem ist sondern sich auch mit den Schicksalen auseinandersetzen muss die eben auch Probleme bereiten könnten. Alles andere wäre m.E. nur eine Vortäuschung der guten Absichten.