Ich mache hier jetzt mal ein neues Thema auf, da es hier ja einige Kommentare bezüglich Bandera gab. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man dieses Thema nur auf Basis von Tatsachen diskutieren kann. Und das bedeutet, dass nicht von vorn herein gesetzt sein darf, welches Ergebnis gefälligst zu produzieren ist.
Als Einstieg zitiere ich einfach mal zwei Textfragmente, die ich zu Bandera gesehen habe. Weitere Beiträge zu Bandera in anderen Themen werde ich hierher verschieben.
Ich selber werde dazu auch noch etwas schreiben, möchte dazu aber erst einmal zu hause sein und meine Bücher zur Verfügung haben. Aber für alle anderen, die hier etwas erhellendes beizutragen haben: Hier ist der Ort, wo Ihr das tun solltet.
Als Einstieg zitiere ich einfach mal zwei Textfragmente, die ich zu Bandera gesehen habe. Weitere Beiträge zu Bandera in anderen Themen werde ich hierher verschieben.
mbert wrote:
Ich denke, Bandera war vieles, an das seine Feinde nicht denken und vieles von dem nicht, wofür sie ihn halten
Was meine ich damit? Um mit dem zweiten Teil anzufangen, denke ich, dass die Bezeichnung "Faschismus-Kollaborateur" ihm nicht gerecht wird, denn die Kollaboration war für ihn ganz einfach Mittel zum Zweck und wurde in dem Moment beendet, als deutlich wurde, dass Nazi-Deutschland kein brauchbarer Verbündeter war - es hatte ja keineswegs die Absicht, die Ukraine in die Unabhängigkeit zu entlassen. Nur macht ihn diese Feststellung aber auch nicht automatisch zu einem Vorbild für die Jugend: mal abgesehen vom Kampf für eine unabhängige Ukraine (wofür sich ja doch mit einer breiten Mehrheit der Ukrainer ein Konsens erreichen ließe) stand er eben nicht gerade für demokratische Werte. Er war inspiriert von autoritärer Herrschaftsform, und es scheint unwahrscheinlich, dass eine von ihm geführte unabhängige Ukraine nun gerade für europäische, demokratische Werte gestanden hätte. Schließlich, und das finde ich, ist der pikanteste Aspekt zu Teil 1, ist Bandera auch den eigenen Leuten gegenüber über Leichen gegangen: man denke hier vor allem an die Ereignisse nach der Spaltung der Organisation in die Melnyk- und Bandera-Fraktion. Schließlich halte ich seine Rolle im Befreiungskampf gegen die sowjetischen Besatzer für weitgehend überschätzt - er verbrachte den größten Teil der Kriegszeit in einem Nazi-KZ.
Das bringt mich zu dem Fazit, dass Bandera sicher nicht der Teufel in Menschengestalt war, als der er von den Freunden sowjetischer und russischer Geschichtsschreibung üblicherweise dargestellt wird, er auf jeden Fall Verdienste um den Unabhängigkeitskampf der Ukraine hat, diese aber gemeinhin überzeichnet werden und er eben auch ansonsten nicht gerade Vorbild für die Jugend war. Daher sage ich in solchen Diskussionen immer gern, dass er eine hochgradig ambivalente Figur war. Ich denke, das trifft es einigermaßen.
Camerone wrote:
Nun erwarte ich von Dir, dass Du hier mit mit Fakten (objektiv) die Geschichte von Bandera & Co. anders darlegst, als sie in der offiziellen Geschichtsschreibung (Israel und Russland als Pole, die sich hier einig sind, dürften wohl als "Offiziell" genügen, ironischerweise, für die schnellen Leser hier auch der verlinkte Wikipedia Artikel samt diverser Quellangaben) widerlegst. Links, Quellen, Zitate. Bislang haben Du und Dein Vasall sich hierüber zwar lächerlich gemacht, aber keinen Gegenbeweis geliefert, welche die von der Weltöffentlichkeit geäusserte Schuldzuweisung entkräftet.
Ich selber werde dazu auch noch etwas schreiben, möchte dazu aber erst einmal zu hause sein und meine Bücher zur Verfügung haben. Aber für alle anderen, die hier etwas erhellendes beizutragen haben: Hier ist der Ort, wo Ihr das tun solltet.