Weltweiter Zustand der Pressefreiheit

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    • Weltweiter Zustand der Pressefreiheit

      Ukraine belegt in neuem Ranking traurigen Spitzenplatz

      Sieben Journalisten sind im Krieg in der Ukraine bislang ums Leben gekommen. Nur Mexiko ist für Medienvertreter vergleichbar tödlich. Und auch die Zahl der Angriffe auf Reporter in Deutschland ist gestiegen.

      Durch Kriege und Krisen hat sich die Situation von Journalistinnen und Journalisten weltweit verschlechtert. Diese stellten nicht nur eine akute Gefahr für Leib und Leben von Berichterstattern dar, sondern würden auch von "vielfältigen Repressionen" begleitet, mit denen Regierungen für sich "Informationshoheit" erringen wollten. Zu diesem Schluss kommt die am Dienstag veröffentlichte neue Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen.

      Demnach sei in Russland mit dem Beginn des Angriffs auf die Ukraine die Pressefreiheit "de facto abgeschafft" worden, hieß es in der Analyse. In der aktuellen Rangliste liegt das Land auf dem 155. Platz. Auch in Myanmar (Rang 176) nach dem dortigen Militärputsch sowie in Afghanistan (Rang 156) nach der Machtübernahme der Taliban sei unabhängiger Journalismus "kaum noch möglich".

      In der von Russland angegriffenen Ukraine seien bei Kampfhandlungen binnen weniger Wochen bereits sieben Journalisten getötet worden, erklärte Reporter ohne Grenzen. Im laufenden Jahr liege das Land damit auf einem traurigen Spitzenplatz gemeinsam mit Mexiko, wo ebenso viele Medienvertreter starben. Das mittelamerikanische Land ist demnach seit Jahren eines der tödlichsten für Journalisten überhaupt. Die aktuelle Mordserie sei aber selbst für mexikanische Verhältnisse "erschütternd", führte die Organisation weiter aus


      Zahl der Angriffe auf Journalisten in Deutschland gestiegen

      Auch in Deutschland machte sich die Entwicklung demnach bemerkbar. Die Zahl der verifizierten gewaltsamen Angriffe auf Medienschaffende stieg im Vergleich zum Vorjahr von 65 auf 80 – und damit auf einen neuen Höchststand.

      Nie zuvor seit Beginn der entsprechenden Dokumentation im Jahr 2013 seien mehr bestätigte körperliche Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten registriert worden, teilte Reporter ohne Grenzen in Berlin mit. Die meisten Vorfälle habe es bei Protesten der sogenannten "Querdenker"-Szene gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gegeben. Sie machten demnach 52 der 80 Angriffe aus. Dokumentiert wurden demnach ferner zwölf Angriffe von Polizisten auf die Presse.

      Die Organisation sprach von einer insgesamt hohen Dunkelziffer und einer "Vielzahl nicht einzeln erfasster Fälle". Journalistinnen und Journalisten seien vielfach beleidigt, bedrängt und an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert worden. Derartige Zwischenfälle hätten sich nicht nur bei Versammlungen ereignet, sondern auch in Gerichtssälen oder Fußballstadien. Selbst zu Hause würden Betroffene aufgesucht.

      t-online.de/nachrichten/panora…aurigen-spitzenplatz.html
    • Die Ukraine mit Mexiko zu vergleichen ist, als ob man Birnen und Äpfel...

      In der Ukraine herrscht Krieg. Daß die beiden Kriegsparteien da nicht wirklich Rücksicht auf die Presse nehmen, dürfte klar sein. Keine beider Seiten wird auf das Beschießen verzichten, weil ein Journalist in der Gegend anwesend ist. Über den Umstand, daß die Presseleute am liebsten direkt neben dem potentiellen Ort eines Granateneinschlags stehen und ihr Leben für eine kleine Schlagzeile freiwillig riskieren, dürfte jedem klar sein. Wie heißt es doch so schön? "Ein Toter sprang über die Friedhofsmauer. Bild sprang mit". Oder auch: "Frau drehte Mann durch den Fleischwolf. Bild sprach mit dem Hackfleisch".

      In Mexico werden viele Journalisten bei Feuergefechten zwischen Banden verletzt. Aber es herrscht kein Krieg, sondern dies ist ein Dauerzustand. Wer einmal in Mexico abseits der Hotelresorts war, kann dies ohne Widersprüche sofort bestätigen.