Russische Unternehmen erfinden vermeintlich deutsche Produkte

  • Grüntäler Käse - klingt deutsch, ist er aber nicht. Die russische Firma Cheesart stellt den Schnittkäse in der Nähe von Moskau her und vertreibt ihn unter deutschem Namen und mit deutscher Beschreibung. Die Firma ist nicht die einzige, die sich das deutsche Image zunutze macht.

    Russland hat sich vor anderthalb Jahren buchstäblich selbst den "Milchhahn" zugedreht. Von Käse, Butter und anderen Lebensmitteln aus der EU ist in den Supermärkten seit dem 6. August 2014 keine Spur. Mit einem weitreichenden Importverbot wehrte sich Moskau damals gegen Sanktionen des Westens in der Ukraine-Krise. Geschmuggelten Westkäse ließ Kremlchef Wladimir Putin demonstrativ tonnenweise vernichten und gab das Ziel aus, mit dem Embargo die eigene Produktion zu stärken.

    Das Ergebnis: Viele Käsesorten werden jetzt in Russland hergestellt, und manche Produzenten machen ihre Ware den Kunden mit deutsch anmutenden Etiketten schmackhaft. Das Phänomen ist zwar auch in Deutschland bekannt - etwa bei angeblich russischen Wodka-Sorten. In Russland aber wird branchenübergreifend veredelt und aufgewertet mit scheinbar deutschen Marken sowie Verweisen auf "deutsche Qualität".

    "Viele Umlaute machen noch keinen deutschen Käse"
    So auch beim Grüntäler. "Gewürzkräuter - Zarte Würzigkeit, herber Blümenstand von Geschmäcken", steht in holprigem Deutsch auf der Verpackung. Deutsche Käseliebhaber in Moskau ätzen bereits im Internet: "Viele Umlaute machen noch keinen deutschen Käse!"

    Der Chef der Firma Cheeseart ist für eine telefonische Stellungnahme nicht zu erreichen. Eine Sprecherin sagt aber, das Unternehmen habe früher Käse aus Deutschland vertrieben, doch wegen des Embargos komme die Ware nun aus Russland.
    Auskunftsfreudiger ist der Moskauer Hersteller Nelt, der in Russland die Käsemarke Schönfeld vertreibt. Vor dem Embargo habe das Unternehmen eng mit deutschen Firmen zusammengearbeitet. "Wir wissen, wie gut die Kunden deutsche Qualität finden", sagt Sprecherin Ljudmilla Nikljudowa. Daher habe Nelt sich 2011 entschieden, die neue Marke mit dem deutsch klingenden Namen Schönfeld zu registrieren.
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    http://www.t-online.de/wirtschaft/unt…che-marken.html

    Schon interessant, dass wir "Faschisten" doch so gute Produkte haben, dass man in Russland unbedingt so sein will wie wir und sowas haben will, wie wir...

    :phat: