Moskau.
Mit einer handfesten Prügelei endeten die Fernsehaufnahmen, die eine
Journalistengruppe in einem Moskauer Supermarkt machen wollte. Kunden
hatten sich mehrfach darüber beschwert, dass dort abgelaufene Waren
verkauft werden.
Schauplatz
der Auseinandersetzungen war ein „Pjatorotschka“-Supermarkt an der
Choroschewskoje Chaussee 25. Als das in Begleitung eines
Verbraucherschutzanwaltes angerückte Filmteam den Filialleiter um eine
Stellungnahme zu den Vorwürfen bat, ließ dieser die Fäuste sprechen: Er
versuchte die Kamera zu zertrümmern.
kamen daraufhin auch noch das Wach- und Verkaufspersonal des
Supermarktes zu Hilfe. Ein Kameramann erlitt eine Gehirnerschütterung
und Knochenbrüche an den Zehen. Filmaufnahmen der Recherche-Schlägerei
im Supermarkt wurden inzwischen im Fernsehen und Internet publiziert.
Wie
Jekaterina Avaliani, die Leiterin der Sendung „Geiz“ des Senders REN
TV, erklärte, hätte sich die alarmierte Polizei aus dem Geschehen
herausgehalten. Der Fernsehsender will jetzt bei der Staatsanwaltschaft
Anzeige erstatten wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Eine
Sprecherin der Handelskette „X5 Retail Group“, zu der das fragliche
Geschäft gehört, erklärte gegenüber der Presse lapidar, die Journalisten
hätten „bekommen, was sie verdienen“.
Avaliani
kommentierte dies mit den Worten, dass Verteter des X5-Konzerns sich
auf diese Weise nicht zum ersten Mal danebenbenehmen, da man dort nicht
nur Schlampereien dulde, sondern auch Beschwerden von Kunden, Juristen
und Journalisten getreu ignoriere.
So kann man auch eine schlechte Presse verhindern, ist doch schon sehr seltsamm. 
