Benzin und Diesel werden rationiert

  • Wenns stimmt (scheint wohl so), dann wirds ja langsam "interessant".

    Zitat

    92er Benzin und Diesel-Kraftstoff werden ab 2. Juni nur noch in begrenzter Menge abgegeben.
    20l für einen PKW 100l für LKW


    Link


    Und ich hatte schon spaßenshalber überlegt, mir einen 1000l Tank aufs Grundstück zu stellen.
    Denn billiger als jetzt bekommt/bekam man den Diesel ja nie.

    Wie wirds denn weitergehen?
    Stehen demnächst Jungen an der Straße und bieten Diesel in Kanistern an wie in Afrika?


    PS.: Wurde nicht gerade es groß verkündet, mit der Benzinversorgung wäre alles ok?
    Und dann "beschwert" sich Lukaschenko über mangelndes Vertrauen in der Bevölkerung, und spricht über Hysterie.
    Woran's wohl liegt...?

  • Oh 8o

    Zeichnen sich hier ähnliche Zustände wie kurz vor der Revolution in Rumänien 1989 ab? Da wurde das Benzin auch auf 20l pro Monat rationiert.

    Hoffentlich hat Herr. L aus M./BY den Winterpulli noch nicht eingepackt denn wenn das so weitergeht wird er sich warm anziehen müssen.

  • bekommt man dann einen Stempel auf die Hand, oder Reisepass oder Windschutzscheibe:
    "20l hat schon bekommen am xx.xx.2011"? Oder wie?

    Sonst kann ich doch 20l hier und 20l dort holen und gut ist...

  • In RO war das damals weitaus einfacher. Da hatte nicht jeder ein Auto. Nicht einmal 10% der Bevölkerung. So wie ich das herauslesen konnte tankte man damals an seiner lokalen Tankstelle. Fahrzeughaltern mit Nummernschildern aus einem anderen Kreis wurden nur 5l gestattet.

    Zu lösen wäre das relativ einfach durch Benzinmarken die du erwerben kannst. Bei Kauf wird das Nummernschild des Fahrzeuges in einen zentralen Computer eingebenen und bis zum nächsten Monat gibt es keine weitere Benzinmarke.

    Denke beim Thema Daten in zentrale Computer erfassen ist man in Belarus sicher um einiges voraus. ;)

  • bekommt man dann einen Stempel auf die Hand, oder Reisepass oder Windschutzscheibe:
    "20l hat schon bekommen am xx.xx.2011"? Oder wie?

    Sonst kann ich doch 20l hier und 20l dort holen und gut ist...


    A propos... du sollst mit EUR/USD für Treibstoff zahlen... :) als Ausländer... Ausländer in Belarus sollen nur Währung für Benzin/Diesel zahlen..

  • Meine Frau bekam gestern bei LukOil / Mogilev gar keinen Diesel für Bargeld.
    Sie hats gestern mal probiert - Tank war zum Glück nur halb leer.

    Sie probierts heute mal bei Slavneft oder Belarusneft.
    Ansonsten müssen halt Dollars dran glauben.

    Aber was machen diejenigen die keine Dollars haben?

  • Bei Belarusneft gab es nun die 20l Diesel für weißrussische Rubel.
    Möchte man mehr, dann nur mit Dollars oder Euros (oder russische Rb.)...

  • ein Schelm wer böses dabei denkt


    Aus Marketing-Sicht aber leider vollkommen falsch.

    Stattdessen hätte LukOil den Sprit ohne Beschränkungen verkaufen sollen.
    Nach dem Motto "Schaut her, hier in Russland gibts den Sprit, den ihr braucht, soviel ihr wollt...".
    Mit dem (spekulativen) Hintergedanken, das die Leute sich mehr für einen Unionsstaat Belarus/Russland anfreunden könnten.

    ---

    Aber was jetzt wieder gemacht wird, kann ich einfach nicht verstehen.
    Wenn nicht genügend Diesel vorhanden ist (weil so Belarus mehr exportieren kann, um mehr Devisen einzunehmen), dann muß halt der Dieselpreis erhöht werden.
    Er ist doch jetzt noch immer viel zu billig. (ich glaub selbst, wo der €/$-Kurs bei 1.6x stand, gab es Diesel nicht für unter 60Cent)
    Wer es sich leisten kann, der kann dann immernoch soviel Diesel tanken, wie er möchte.

    Aber durch die jetzige Regelung passieren doch zwei Sachen:
    1) Also nur mit Devisen bekomme ich das, was ich will.
    Damit erhöhe ich aber künstlich die Nachfrage nach eben diesen Devisen, die es ja ohnehin nur sehr begrenzt gibt.
    Also eine weitere Erhöhung der Nachfrageseite, womit Devisen letztendlich noch teurer werden.

    2) Psychologisch doch genau verkehrt.
    Der "gemeine" Weißrusse kommt nun mit seiner 1 Million weißrussischen Rubel an, und bekommt damit nicht das, was er möchte.
    Mit einer anderen Währung aber schon.
    Damit "erfährt" er doch. "Weißrussische Rubel sind nichts wert".
    D.h. effektiv verliert er das Vertrauen in seine eigene Währung mit weiteren kritischen Folgen.
    Das er nämlich bewusst seine Rubel umtauscht gegen Waren mit Wert oder gleich gegen Devisen (soweit möglich).

    Ich habe zwar kein BWL-Studium, aber ist denn meine Denke so falsch?
    Vielleicht hat die Führungsriege von Belarus ja ganz andere Pläne?
    Oder gar keine?
    Irgendwie schüttel ich im Moment immer nur den Kopf, über die absurden Reaktionen seitens der Regierung auf die Devisenkrise...

  • Stattdessen hätte LukOil den Sprit ohne Beschränkungen verkaufen sollen.


    Es gibt ein Regel in Belarus - die Tankstellen, die den Russen gehören, z.B Lukoil, haben kein Recht, russische Benzin/Diesel selbst aus Russland importieren und das auf belarrussischen Markt verkaufen. Lukoil kann Treibstoff nur bei Belarusneft Benzin für eigene Netze kaufen. Also, die Schema sieht toll aus - Belarusneft kauft russische Benzin und dann verkauft dieses zu Lukoil... und hat Profit... :)


    Gute, schöne, gemütliche Monopolismus.

  • Damit "erfährt" er doch. "Weißrussische Rubel sind nichts wert".


    Ah was... Belarussische Nationalbank druckt BYR, aber verkauft Goldmünzen und Goldbären nur für EUR/USD - mit BYR ist in belarusischen Nationalbank nichts zu suchen.

    Also selbst für belarussischen Nationalnbank BYR hat kein Wert.

  • Lukoil kann Treibstoff nur bei Belarusneft Benzin für eigene Netze kaufen

    Woher LukOil den Sprit herbekommt ist ja egal.
    Es ging mir ja darum, daß LukOil Diesel unbegrenzt hätte verkaufen können.
    Meinetwegen auch mit Verlust - im Sinne des Marketings "Alles Gute kommt aus Russland".

    Nun haben sie aber genau das Gegenteil erreicht.
    Bei "Russland" (LukOil) bekommst Du keinen Diesel.
    Bei Belarusneft - wenn auch limitiert - aber schon.
    Also 1:0 für Belarus.

    Dann scheint ja Lukaschenko trotz Krise doch was Gutes für die weißrussischen Bürger zu tun.
    Wenn das die Absicht von LukOil war - na bitteschön :)

  • dann muß halt der Dieselpreis erhöht werden.

    Shit, ich wusste gar nicht, daß die weißrussische Regierung hier mitliest: :tommy:

    Zitat

    Am 7. Juni steigen die Preise von Belneftechim. Dies ist die zweite Preiserhöhung innerhalb von zwei Wochen.
    Der Preis für Dieselkraftstoff erhöht sich um 30,8% auf 5.100 Rubel pro Liter,
    von Benzin A92 um 29,1% auf 5.100 Rubel pro Liter,
    von A95 Benzin um 33,3% auf 5800 Rubel pro Liter.

    Link

    Das sind die ungefähren 1 Dollar pro Liter, welche schon seit ein paar Tagen als Gerücht kursierten.

    Würde mich nicht wundern, wenn es demnächst auf den Straßen Mogilevs (und anderswo) deutlich leerer wird.

    ---

    Update:
    nun auch offiziell:
    http://www.belta.by/ru/all_news/ec…1_i_557792.html

  • Woher LukOil den Sprit herbekommt ist ja egal.
    Es ging mir ja darum, daß LukOil Diesel unbegrenzt hätte verkaufen können.


    Lukoil kann nicht Diesel unbegrenzt verkaufen, weil er, Lukoil, kauft Diesel bei Belarusneft, und Belarusneft verkauft dem Lukoil Disel nicht unbegrenzt, sondern begrenzt.

    Wenn Lukoil könnte Diesel für eigenen Tankstellen in Belarus aus eigenen Raffinerien in Rüßland inmportieren, dann ja, könnte er unbegrenzt verkaufen.

    Aber er darf nicht nicht importieren.

  • Hier mal eine Übersicht der Benzinpreise in Belarus :

    http://benzinpreis.de/international.phtml?land=233


    Minsk/Moskau (APA/dpa) - Weißrussland hat nach einer massiven Währungsabwertung nun die Benzinpreise um 30 Prozent erhöht. Die Menschen in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik reagierten am Dienstag entsetzt auf den Preisschock, wie Medien in Minsk berichteten. Der Liter Superbenzin kostete 5.800 Weißrussische Rubel (etwa 80 Cent) - bei einem Durchschnittslohn von umgerechnet 200 Euro pro Monat. Es war bereits der vierte Anstieg in diesem Jahr. Der Staatskonzern Belneftechim hatte zudem den Verkauf auf 25 Liter pro Auto rationiert, weil das Land den Treibstoff lieber gegen harte Währung im Ausland verkauft.

    Die weißrussische Kommandowirtschaft steckt unter der Führung von Staatschef Alexander Lukaschenko in der schwersten Finanzkrise seit dem Zerfall der Sowjetunion vor 20 Jahren. Einzelne Geschäfte in der Hauptstadt Minsk waren zeitweilig geschlossen, weil die Mitarbeiter mit der ständigen Anpassung von Preisen nicht hinterher kamen. Der Zigarettenpreis erhöhte sich um 30 bis 60 Prozent. Experten sehen das Land an der östlichen EU-Außengrenze mit seinen mehr als neun Millionen Einwohnern vor dem Staatsbankrott.

    Russland und andere internationale Kreditgeber verbinden Finanzhilfen mit der Forderung nach einer massiven Privatisierung von Staatsvermögen. Der als „letzter Diktator Europas“ kritisierte Lukaschenko hat einen „räuberischen Ausverkauf“ seines Landes abgelehnt. Die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft unter Führung von Russland hatte am vergangenen Wochenende einen Kredit von 3 Mrd. US-Dollar (rund 2 Mrd. Euro) bewilligt. Dafür muss das Land aber die wie zu Sowjetzeiten geführten Staatsbetriebe verkaufen.


    Quelle Internet 07.06.2011

  • Der Staatskonzern Belneftechim hatte zudem den Verkauf auf 25 Liter pro Auto rationiert, weil das Land den Treibstoff lieber gegen harte Währung im Ausland verkauft.

    das vielleicht auch. aber noch wahrscheinlicher wird es sein, den tanktourismus zu unterdrücken.
    denn außer russland haben alle nachbarländer einen um bis zu 100% höheren spritpreis. bei russland wären evtl. versorgungsengpässe der grund.
    z.b. im gebiet gomel von jan - mai 198% mehr verkaufter sprit als im vorjahreszeitraum. und ich denke nicht, das liegt nur am höheren fahrzeugbesitz in diesem gebiet. da wird es sicherlich um nicht unerhebliche größenordnungen gehen.
    außerdem haben die raffenerien schon lange geklagt, daß sie, bei den öleinkaufspreisen, erst ab 5000 byr wirtschaftlich verkaufen können.
    bis jetzt war der inlandmarkt immer ein minusgeschäft.

    Würde mich nicht wundern, wenn es demnächst auf den Straßen Mogilevs (und anderswo) deutlich leerer wird.

    ich denke mal viel leerer wird es nicht. aber was ich beobachtet habe, daß der fahrstil ein ganzes stück ruhiger geworden ist.
    es wird kaum noch von ampel zu ampel gehetzt.

  • denn außer russland haben alle nachbarländer einen um bis zu 100% höheren spritpreis. bei russland wären evtl. versorgungsengpässe der grund.

    Na das den Russen der Sprit ausgeht ist wohl eher Unwahrscheinlich - doch Du hast schon recht, der Druck auf Mist soll damit erhöht werden.

  • Übersicht der Benzinpreise in Belarus

    Als historische Übersicht ist sie ok.
    Aber die Angabe der Tankstelle ist etwas sinnfrei für Belarus.
    Die Spritpreise unterliegen einer staatlich verordneten Preisbindung.
    Ob bei LukOil oder Slavneft, es kostet überall das selbe (oder gleiche?). :)

    den tanktourismus zu unterdrücken

    Glaub ich nicht.
    Denn in € oder $ gerechnet ist der Sprit ja immer noch viel billiger als in Polen. (Russische oder Litauische Preise weiß ich jetzt nicht im Vergleich).
    Und wenn Du in $ oder € bezahlst, bekommst Du ja weiterhin soviel Liter wie Du haben möchtest.

    Da die Preisdifferenz jetzt aber nicht mehr so hoch ist wie noch vor 4 Wochen, wird wohl das Schmuggeln unterbleiben.


    fahrstil ein ganzes stück ruhiger geworden ist.

    Sag'' das mal meiner Frau.
    Sie ist gerade mit 22kmh zu schnell gestoppt worde, hihi.
    Und hatte ganz vergessen, nach dem Importstreß den Alfa dem "Tüv" vorzuführen...
    Aber die GAI war gnädig - nur 17000Rb Strafe.