Nachrichten über die besetzte Krim

  • 09.10.2019

    Russland hat der UN-Mission immer noch keinen Zugang zur besetzten Krim gewährt

    Auf der durch Russland besetzten Krim habe sich die Zahl der Durchsuchungen und Überfälle gegen die Krimtataren im Vergleich zur ersten Hälfte des Jahres 2018 verdoppelt, lässt die Staatsanwaltschaft der Autonomen Republik Krim unter Bezugnahme auf eine Rede während eines Treffens mit den Vertretern der Staatsanwaltschaft der Leiterin der UN-Überwachungsmission Matilda Bogner mitteilen.

    „Im Bericht ist festgestellt, dass sich die Zahl der Durchsuchungen und Überfälle gegen Krimtataren auf der besetzten Krim im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 verdoppelt hat. Russische Behörden bringen nach wie vor festgenommene Personen auf das Territorium der Russischen Föderation hin und werfen den Menschen Extremismus und Poste in sozialen Netzwerken, die noch vor der Besetzung der Halbinsel veröffentlicht waren“, heißt es in der Meldung.
    Außerdem stellte Frau Bogner fest, dass die Mission in den besetzten Gebieten nicht ordnungsgemäß arbeiten könne, da „die Russische Föderation als Besatzungsmacht der Mission noch keinen Zugang zur Halbinsel gewährt hat, wie das in den Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen über die territoriale Integrität der Ukraine vorgesehen ist“.

    Der neue Bericht über die Menschenrechtssituation umfasse den Zeitraum vom 16. Mai bis 15. August 2019, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

    Quelle:
    https://www.ukrinform.de/rubric-polytic…im-gewahrt.html

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    Einmal editiert, zuletzt von Ukrop (9. Oktober 2019 um 18:52)

  • Krim: Die Herzen erobert man nicht mit dem Gewehr in der Hand


    Reportage als Audiofile: Mit ▶️ auf der u. g. Seite starten, Dauer: 26 Minuten

    2014 hat Russland völkerrechtswidrig die ukrainische Krim annektiert. Seither besteht kein Zweifel, dass die Russen bleiben wollen. Teile der Krimbevölkerung sind glücklich damit, andere ernüchtert. Vom russischen Geldsegen bekommen sie nichts ab. Die neuen Herrscher sind nicht allen willkommen.

    Bisher gab es nur Fähr-Verbindungen zwischen der russischen Küste und der Krim. Die 17 Kilometer lange Brücke über die Meerenge von Kertsch aber schafft jetzt einen Landweg und bindet die Krim physisch an Russland. Auch auf der Halbinsel selbst haben die Russen investiert, haben Strassen und Gaskraftwerke gebaut und Gebäude renoviert. Aber der Wohlstand ist nicht für alle spürbar.

    Renten und Löhne sind zwar nach der Annexion gestiegen, aber auch die Preise. Sie erreichen teils schon Moskauer Niveau. Dennoch begrüssen viele die russische Annexion. Sie haben sich immer als Russen gesehen und fühlen sich deshalb unter den neuen Verhältnissen erst wieder zu Hause auf der Krim.

    Zu Spannungen führt der Druck Moskaus auf die ukrainisch-orthodoxe Kirche, die sich letztes Jahr von der russisch-orthodoxen Kirche abgelöst hat. Und wer sich politisch russlandkritisch bemerkbar macht, muss mit harschen Reaktionen der Behörden rechnen. Mehrere zehntausend Menschen haben die Krim deswegen in den vergangenen Jahren verlassen und sind in die Ukraine gezogen. Russland ist mit seiner ganzen wirtschaftlichen Macht auf die Krim gekommen, hat aber auch sein autoritäres System mitgebracht.

    Autor/in: David Nauer, Redaktion: Martin Durrer

    https://m.srf.ch/sendungen/inte…ehr-in-der-hand