Belarus bekommt sein erstes AKW

  • Nun ist es wohl amtlich.
    Noch im September diesen Jahres soll der Baubeginn des ersten weißrussischen AKWs sein.

    Zitat

    Russland beginnt im September mit dem Bau eines Atomkraftwerkes im benachbarten Weißrussland. Das kündigte der Chef der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirijenko, am Dienstag an.

    Link

    Standort soll in der Nähe der Stadt Островец sein. Gehört zum Grodno-Oblast ca. 150km nordwestlich von Minsk.
    Da werden sich die Litauer aber freuen. Ist ja nur knapp 60km Luftlinie von Vilnius.

    Andererseits kann Litauen dann wohl den Strom von Belarus günstig einkaufen.
    Sie mussten ja zum EU-Beitritt ihr eigenes (altes) AKW abschalten.

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie werden die Menschen einfach nicht klüger. Nicht nur das Atomkraftwerke keine saubere Energiequelle sind, sonder BY begibt sich immer tiefer in eine einseitige Energieabhängigkeit von Russland. Das zur einer Zeit wo Weißrussland gerade die Erdölreserven ausgehen, weil man sich mit dem großen Nachbarn nicht einig wird.

  • Das zur einer Zeit wo Weißrussland gerade die Erdölreserven ausgehen, weil man sich mit dem großen Nachbarn nicht einig wird

    Das Öl fließt seit heute wieder :)

    Zitat

    Russland nimmt Ölexporte nach Weißrussland wieder auf

    Link


    Ist halt die Frage was auf Dauer günstiger ist für Belarus.
    Gas für Ihre Gasturbinen-EWerke, oder russische Brennstäbe.
    Letztere gehen ja auch mal so schnell nicht einfach aus.

  • Hatte Weißrussland eigentlich einen Energiemangel?

    Ich weiß nicht wie hoch die strategischen Gasreserven von Belarus sind.
    Aber beim letzten Gasstreit wurde das Gas für Betriebe bereits rationiert.
    Natürlich nicht das Gas für den Privatverbrauch oder die Stromerzeugung.

    Also ehrlich gesagt, ist mir ein neues russisches AKW (unter weißrussischer Kontrolle) allemal lieber als ein uraltes deutsches AKW ala Biblis.
    Wirtschaftlich gesehen - auf Belarus begrenzt - wird es wohl Sinn machen.
    Die Wiederaufbereitung wird wohl in der neuen Anlage bei Smolensk stattfinden, die Endlagerung irgendwo in Russland.

    Mit dem AKW macht sich Belarus eher etwas unabhängiger.
    Wenn die Ostseepipeline fertig ist, wird Belarus nicht mehr als Gas-Transitland benötigt.
    Dann entfällt der Regierung auch ein wenig ihr Druckmittel bei der Verhandlung über Gaspreise.

    Und andere regenerative Energiequellen sind in Belarus eher schlecht umzusetzen.
    Ohne ein wenig Berge oder "Hügel" -> schlechte Windkraft.
    Keine großen Flüsse (mit starkem Gefälle) für die Wasserkraft. Sonnenenergie... Hmm...

  • Meinst Du eher im Kleinen (EF-Häuser) oder im Großen?

    Irgendein Solarmodul habe ich hier noch nirgends auf einem Dach gesehen.
    Bilde mir aber ein, ein solches Haus bei Minsk mal gesehen zu haben...

    Als ich bei unserem Hausbau schon mal vorsorglich zwei isolierte Leitungen vom Keller zum Dach gelegt haben wollte (um später mal ein Solarmodul zu installieren), wurde ich etwas fragend und ungläubig angeschaut.
    Nach dem Motto "Solar, wasn das?"

    Erdwärme? Noch nie hier gesehen.
    Ich lese ja immer wieder die üblichen Baufach-Zeitschriften durch. Aber noch nie eine Werbung o.ä. gesehen.

    Das Hauptproblem ist hier ja eher die Wärmedämmung.
    Bei den neuen Plattenbauten, die hier überall hochgezogen werden, wird inzwischen auch gedämmt.
    Aber der riesige Bestand an älteren Bauten, ist ja noch komplett ungedämmt. Max. 20cm Beton zwischen Wohnung und Außenwand.
    Auch Heizungsthermostate gibt es nur in den neueren Bauten.
    Also Temperaturregelung auf Russisch: Decke über den Heizkörper oder Fenster auf, wenn zu warm.
    (Letzteres trifft bei Frauen ja eher weniger zu :) )

    Die Privathäuser haben fast ausnahmslos Null-Dämmung.
    In unserer Siedlung hat nur einer vor diesem Winter sein Haus nachträglich gedämmt.
    Alle anderen stehen "roh" da.
    Strom kommt halt aus der Steckdose, Gas von der Straße.

    Wobei; jetzt im Winter ist eine ungewöhnliche Beobachtung/Erfahrung zu machen:
    Schaut man sich abends im Dunkeln mal hier in unserer Wohn/Haussiedlung um, ist es ziemlich dunkel.
    In fast keinem Haus ist Licht.
    Sehr viele wohnen im Winter gar nicht in ihrem Haus.
    Da die meisten immer noch eine Mietwohnung in der Stadt haben (wo im Sommer vielleicht die Kinder wohnen), gehen sie im Winter wieder zurück in ihre Wohnung. Denn dort müssen sie nur einen Bruchteil an Heizungskosten zahlen, wie im eigenen (ungedämmten) Haus.

  • Hier in unserer Platte sind auch 2 Wohnungen in diesem Jahr wärmegedämmt worden.
    Nachdem sie von der Kommunalen auf die private Heizung umgerüstet haben.
    "Solaranlagen" gibt es eigentlich schon immer auf den Sommerduschen mit ihren Schwarz lackierten Metallröhren auf dem Dach.

    Was haben eigentlich alle gegen AKW`s?
    Ist doch eine saubere und billige Energiequelle.

  • Im Allgemeinen denken die "Eingeborenen" aber schon etwas um beim Thema Energieverbrauch. Die nächste Erhöhung der Gaspreise kommt ja bald.

    Bist Du Dir da sicher?
    Habe jedenfalls nicht nur einmal gesehn:
    Tolle Fußbodenheizung unter original italienischen Fliesen.
    Aber Dachboden nur mit 10cm Glasswolle isoliert ("dicker kostet ja gleich das doppelte...")

    • Offizieller Beitrag

    Also ehrlich gesagt, ist mir ein neues russisches AKW (unter weißrussischer Kontrolle) allemal lieber als ein uraltes deutsches AKW ala Biblis.

    Bist du dir da ganz sicher? Mal ein kleiner Auszug aus einem Interviewmit jemanden der meint sich auszukennen und deshalb auch schon mal ein paar Tage gesiebte Luft verordnet bekam.

    Zitat

    Die weißrussische Regierung entschied, ein brandneues, von den Russen entworfenes Atomkraftwerk zu bauen. Der Name des Projekts lautet NPP-2006. Das Problem dabei ist, dass diese Form von Atomkraftwerk noch nirgendwo gebaut und getestet wurde. Niemand kann somit garantieren, dass es sicher ist. Hinzu kommt das Problem mit der Bewertung der Anlage. Die Einschätzung der Funktionsweise des AKW basiert lediglich auf dem Papier. Praktisch wurden die Berechnungen nie überprüft. Schon beim Durchlesen des Reports stößt man auf viele fragwürdige Punkte. Die Pumpen zum Beispiel – sie sind ein kritischer Punkt eines AKW – wurden für 7.000 Stunden getestet. Garantiert wird jedoch, dass sie 70.000 Arbeitsstunden halten – das ist das zehnfache! Weder das ganze Projekt noch Einzelteile davon sind darauf geprüft, in der Praxis zu funktionieren. Und wir fanden heraus, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gar keine war.

    Mit dem AKW macht sich Belarus eher etwas unabhängiger.

    Mit einem russischen AKW, gebaut mit russischen Krediten, mit russischen Spezialisten, mit russischen Brennelementen und russischer Entsorgung macht man sich unabhängiger von russischem Erdgas ?

    Und andere regenerative Energiequellen sind in Belarus eher schlecht umzusetzen.
    Ohne ein wenig Berge oder "Hügel" -> schlechte Windkraft.

    Hat man in Deutschland auch mal behauptet. Von der Topografie kann man Weißrussland etwa mit dem Land Brandenburg vergleichen. Na ja und das gehört in Deutschland zu den Spitzenreitern bei den erneuerbaren Energien! Übrigens hatte BY da auch mal einen Spitzenplatz. Ist zwar schon ein paar hundert Jahre her :) link

    Was haben eigentlich alle gegen AKW`s?
    Ist doch eine saubere und billige Energiequelle.

    Der Witz war gut. Aber nach Tschernobyl stimmt wohl eher diese Aussage aus dem oben genannten Interview:

    Zitat

    Ozharovskiy: Es ist seltsam, dass viele denken, Atomenergie wäre profitabel. Die Leute dahinter lügen, wenn sie sagen, Atomenergie ist sicher. Sie lügen, wenn sie sagen es gibt kein Problem mit nuklearem Abfall und sie lügen, wenn sie sagen, es ist eine billige Technologie. Es gibt kein öffentliches Interesse an Atomenergie. Es gibt nur das Interesse der Atom-Gesellschaften.

  • Erstmal Danke für die Information!

    Kann man bei einem Pro- oder Kontra-Atomkraft eigentlich auch eine neutrale Position einnehmen?
    Schwierig...
    Vor einigen Jahren noch stand die Region Mogilev als möglicher Standort für ein AKW im Raume.
    Ehrlich gesagt, fand ich diesen Gedanken quasi neben einem AKW zu wohnen nicht sehr erheiternd.
    (nicht weil es russisch ist, sondern allgemein)


    Andererseits bin ich schon der Meinung, das es Belarus unabhängiger macht.
    Unabhängiger vor allem von kurzfristigsten Entscheidungen wie: Quasi von heute auf morgen dreht Gazprom den Gashahn zu.
    (Ob berechtigt oder nicht, sei jetzt mal dahin gestellt)

    Zitat

    russischen Krediten, mit russischen Spezialisten, mit russischen Brennelementen und russischerEntsorgung

    - Geld bekäme man auch woanders, und wenn man den Kredit nicht zurückzahlen würde, liefe trotzdem das AKW weiter...
    - ich kann mir kaum vorstelllen, daß die Weißrussen (das Lukaschenko) es zulassen würde, das nur Russen den Reaktor bedienen dürfen / können
    - russische Brennelemente halten ca. 2Jahre - kein Vergleich zu "morgen ist der Gashahn zu". Im Übrigen gibt es ja noch andere Brennelementehersteller
    - russische Entsorgung - natürlich. Ich nehme mal an, daß Belarus den Abfall nirgends anders so kostengünstig wieder los wird. Andererseits gibt es auch "Zwischenlager" - wie und wo auch immer die aussehen und sein könnten. (da können sie ja mal die Deutschen fragen :) )

    ---

    Ich bin nun wahrlich kein Atom-Experte - will es auch nicht werden.

    Ich will jetzt auch keinen "Pro"-Aufsatz schreiben.
    Aber - ich hab mal ein wenig gegoogelt (Internetrecherchen sind heutzutage doch seeeehr praktisch).

    Also der Reaktortyp NPP-2006 (VVER 1200) ist ein typisch russischer Druckwasserreaktor, so wie er schon dutzende (hunderte?) Male gebaut wurde.
    Als Moderator (das was den Neutronenfluß und damit die Kettenreaktion steuert) dient das Wasser selber.
    (Im Gegensatz zum Tschernobyl-Reaktor - das war ein Graphitblock-Reaktor).
    Im Falle eines "Gaus", verdampft das Wasser selbst, und die Kernreaktion kommt zum Erliegen.
    Eine Kernschmelze kann so gar nicht stattfinden. Was natürlich nicht bedeutet, daß nicht auch Radioaktivität austreten kann (und wohl wird) im "Gau"-Fall.
    Weitere Infos: siehe Internet, Physikbuch oder Physiker ihres Vertrauens.

    Was das von Dir zitierte Interviev angeht.
    Ich habe es gelesen. Ich habe aber irgendwie keine stichhaltigen Argumente finden können. Stattdessen eher Worthülsen und Phrasen.
    Wobei die Fragen aber auch nicht gerade ins Detail gingen.

    Zum Beispiel die Pumpen:
    Ja was soll mit denen sein?
    Wenn sie neu entwickelt wurden, dann wird dem wohl so sein.
    Das sie aber für 70.000 Arbeitsstunden konzipiert wurden, heißt doch noch lange nicht, daß sie 70.000 Std. getestet wurden.
    Das sind 2916 Tage, also knapp 8 Jahre. Das ist schlicht Unsinn was der Mensch sagt (und er weiß es ganz genau), aber es macht sich bestimmt gut bei seiner Präsentation.
    Stichwort ist die MTBF oder "mittlere Betriebsdauer bis zum Ausfall". Dieser Wert ist ein rein statistischer, errechneter Wert, der in praktischer Art & Weise nie ermittelt wird.
    Dazu werden z.B. 1000 Pumpen für einen Zeitraum von 6 Monaten getestet und anschließend ermittelt, wieviel wann in welchem Zeitraum ausgefallen sind. Mit diesen Daten kann man dann hochrechnen wie lange im Durchschnitt eine Pumpe halten wird.

    Zitat von Aus MTBF-Wiki

    Beispielsweise sind bei Festplatten MTBF-Werte von 1'200'000 Stunden (WD RE3 500G) üblich, dies entspricht 137 Jahren

    Nach der Argumentation des Herrn Ozharovskiy hätten die Hersteller also die Festplatten 137 Jahre testen sollen??
    Sorry, wenn der Herr schon so einen Quark für seine Argumente zusammen rührt, kann ich ihm den Rest auch nicht mehr abnehmen.

    Es gibt sicherlich gute und berechtigte Argumente gegen ein AKW.
    Aber diese aus dem Interview waren es nicht.

    ---

    Womit ich wieder beim Anfang bin. Kann man "neutral" sein?
    Ich finde es gut, wenn Belarus ein AKW hätte.
    Ich bin aber auch froh, daß es nicht vor meiner Haustür steht.

    Sorry für meine Inkonsequenz, bin halt auch nur ein Mensch :pardon:

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt sicherlich gute und berechtigte Argumente gegen ein AKW.
    Aber diese aus dem Interview waren es nicht.


    Na die Argumente dafür und dagegen wurden bei so einem Projekt doch sicherlich in der weißrussischen Öffentlichkeit breit diskutiert. ;)
    Sicherlich gehört beim Verkauf oder beim Verhindern von AKWs jede Menge Show dazu, bei der nicht alle Argumente 100% nachvollzogen werden können. Aber mir hat eine Stelle in dem von dir verlinkten Wiki-Artikel aus dem Herzen gesprochen:

    Zitat

    Da sich aber die Erforschung des Verhaltens und Ablaufs einer Kernschmelze noch immer im wissenschaftlichen Grundlagenstadium befindet, kann keine Garantie bzgl. der Beherrschbarkeit von Kernschmelzszenarien gegeben werden.


    Da frage ich mich, ob es sich lohnt so ein Risiko einzugehen. Da es mittlerweile genug Alternativen gibt, lautet für mich die Antwort "Nein".
    Ich wundere mich bloß, dass man in BY, dass ja heute noch unter der Tschernobylkatastrophe leidet, so locker sieht. ?(

  • Zitat von icke

    Na die Argumente dafür und dagegen wurden bei so einem Projekt doch sicherlich in der weißrussischen Öffentlichkeit breit diskutiert.

    Aber natürlich.
    Gerade erst vor 4 Wochen wurde der Fürsorger des Landes von Gott - ähh vom Volke bestimmt.

    Genauso, wie unsere Mutti der Nation sich ernsthaft über die Sorgen ihrer Kinder, über den Ausstieg vom Ausstieg (aus der Kernergie), Gedanken gemacht hat.


    Da sich aber die Erforschung des Verhaltens und Ablaufs einer Kernschmelze noch immer im wissenschaftlichen Grundlagenstadium befindet, kann keine Garantie bzgl. der Beherrschbarkeit von Kernschmelzszenarien gegeben werden.

    Da frage ich mich, ob es sich lohnt so ein Risiko einzugehen. Da es mittlerweile genug Alternativen gibt, lautet für mich die Antwort "Nein".
    Ich wundere mich bloß, dass man in BY, dass ja heute noch unter der Tschernobylkatastrophe leidet, so locker sieht.

    Ich persönlich mache mir wenig Sorgen um den größten anzunehmenden Gau eines AKWs.
    Eher um die wenig öffentlichkeitswirksame Informationspolitik in diesen Gefilden hier.
    Sehr viel wahrscheinlicher ist doch eher ein ganz "normaler" Störfall, wo Radioaktivität austreten könnte.
    Sei es ein geplatztes Rohr, eine undichte Stelle, ein falsch gedrückter Knopf.

    Diejenigen, die dann am meisten darunter zu leiden haben, sind diejenigen, die zuletzt informiert werden.

    Ich glaube damit ist gemeint, dass das eine AKW zwei Reaktoren haben wird

    Ja stimmt, zwei Reaktorblöcke sind geplant.
    Der Erste soll 2017 ans Netz gehen, der Zweite ein Jahr später.

  • Warum?
    Die Wahrscheinlichkeit, daß ich - bei meiner Fahrweise - im Auto auf meinen vielen Fahrten zu Schaden komme, ist sehr viel höher, als das ich mir persönlich Gedanken um eine Kernschmelze machen würde.

    Und daß es dann noch im quasi gleichen Land passieren würde - ist äußerst unwahrscheinlich.
    Da bin ich dann doch etwas sehr realistisch.


    Das Störfälle auftreten können, keine Frage.
    Deshalb auch meine vorauseilende Kritik am "Informations-Management".

    Störfälle treten sogar bei nicht mehr im Betrieb befindlichen AKWs auf:
    Lithuania did not inform Belarus about the accident at Ignalina NPP


    Ignalina ist das alte AKW Litauens mit dem gleichen Reaktortyp wie in Tschernobyl.
    Kann mich nicht erinnern, mal irgendwas über den Störfall (bzw. Unfall) in der deutschen Presse gelesen zu haben.

    Habe vor kurzem ein interessantes Video entdeckt.
    Es zeigt als Animation alle Atombombentests auf unserer Erde und deren Verschmutzung.
    Am Ende fragt man sich wirklich, wie wir bis heute überleben konnten...

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  • Russland plant weiteres Atomkraftwerk im Ausland
    Russland drängt weiter auf die Vormachtsstellung in der internationalen Atom-Branche. Nach Projekten in China, Indien, Iran und Bulgarien gab der staatseigene Energie-Konzern Rosatom am gestrigen Donnerstag bekannt, Ende des Jahres mit Weißrussland einen Vertrag über den Bau eines neuenAtomkraftwerkes abzuschließen. Dabei soll der russische Kernkraftwerkbauer Atomstroyexport zunächst einen Reaktor im weißrussischen Grodno mit einer Leistung von etwa 1.000 Megawatt errichten, der nach aktuellen Plänen bereits 2016 ans Netz gehen wird. Spätestens zwei Jahre darauf soll ein weiterer Reaktor in Betrieb genommen werden. Die Anlage wäre in der Lage, den kompletten Strombedarf des Landes zu decken. Es existieren bereits Pläne für einen dritten Reaktor, durch den Weißrussland dann auch erstmals Strom ins Ausland exportieren könnte.Weißrussland plant ein Kernkraftwerk mit zwei Blöcken von jeweils 1.000 MW an der Grenze zu Litauen. Mit dem KKW-Bau soll 2009 begonnen werden. Der russische Kernkraftwerkbauer Atomstroyexport soll zunächst einen Reaktor in Grodno mit einer Leistung von etwa 1.000 Megawatt errichten. Dieser soll bereits 2016 ans Netz gehen; spätestens zwei Jahre darauf ein weiterer Reaktor . Die Anlage könnte den kompletten Strombedarf des Landes decken. Es existieren Pläne für einen dritten Reaktor, durch den Weißrussland dann auch erstmals Strom ins Ausland exportieren könnte.

    http://www.salzburg.gv.at/kundmachungstext_mai2010.pdf
    http://www.salzburg.gv.at/kundmachungstext_belarus.pdf
    http://www.salzburg.gv.at/uve_vorlaeufig_belarus.pdf
    http://www.salzburg.gv.at/uve_uebersicht_belarus.pdf
    http://www.salzburg.gv.at/uve_uebersicht_belarus7.pdf
    http://www.salzburg.gv.at/notification_belarus.pdf

    Russland ist der einzige Partner Weißrusslands beim Bau eines Atomkraftwerkes, sagte Wladimir Nedilko, Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des weißrussischen Staatskomitees für Wissenschaft und Technologie, auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Minsk.
    Zuvor hatte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko erklärt, dass Weißrussland auf die Zusammenarbeit mit Russland beim AKW-Bau verzichten könne.
    „Heute haben wir keinen anderen Partner außer Russland. Es gab eine Ausschreibung. Wir haben Firmen von Drittländern eingeladen, aber sie ließen nichts von sich hören“, sagte Nedilko.
    Der stellvertretende Vorsitzende des Präsidiums der Akademie der Wissenschaften Weißrusslands, Sergej Rachmanow, sagte seinerseits, dass das Programm zum Bau des weißrussischen Atomkraftwerkes von Anfang an auf das russische Projekt orientiert worden sei.
    „Wenn es heute irgendwelche Probleme gibt, so sind das nur finanzielle Probleme“, betonte Rachmanow.
    Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Weißrussland und Russland sind entstanden, weil sich die Seiten nicht auf die Gründung eines Joint Ventures für den Absatz der Elektroenergie des künftigen weißrussischen Atomkraftwerkes einigen können.

    Der französische staatliche Atomtechnik-Konzern Areva kann sich am Bau eines Atomkraftwerkes in Weißrussland beteiligen.
    Das teilte der weißrussische Vizepremier Wladimir Semaschko mit.
    "Wir kennen die Haltung französischer Unternehmen zur Verwirklichung solcher Projekte. Die Tür ist offen", sagte er beim Treffen mit dem Staatssekretär des französischen Außenministeriums, Pierre Lellouche, am Freitag in Minsk.
    Die Areva beschäftigt sich insbesondere mit der Entwicklung und der Produktion von Ausrüstungen für Atomkraftwerke.
    Weißrussland und Russland sollen in Kürze ein Abkommen über den Bau eines Atomkraftwerkes unterzeichnen. Der russische Botschafter in Weißrussland, Alexander Surikow, hatte zuvor gesagt, dass sich mit dem Bau des Atomkraftwerkes ausschließlich Russland beschäftigen würde, und andere Länder sich lediglich an der Schaffung der Infrastruktur beteiligen könnten.

    Weißrussland plant, das Atomkraftwerk mit zwei Kernreaktoren zu bauen. Die Inbetriebnahme des ersten Reaktors wird 2016 und des zweiten 2018 erwartet.Weißrussland will das Atomkraftwerk mit zwei Reaktoren bauen lassen. Der erste Reaktor soll 2016 und der zweite 2018 ans Netz gehen.
    Das Atomkraftwerk soll nach dem Projekt AKW-2006 des Petersburger Instituts Atomenergoprojekt gebaut werden.
    Als Generalauftraggeber des Baus tritt das russische Atomkraftwerkbauunternehmen Atomstroiexport auf, das Kernkraftwerke im Ausland baut.

    Na wenn nun die Franzosen dort auch mit mischen - dürfte die Chance sich erhöhen - dass Bealrus ein zweites Tschernobyl erspart bleibt. Und damit könnten ander Rohstoffe entsprechend eingespart werden. Über die Belarus ja nicht so verfügt.

    • Offizieller Beitrag

    Warum?
    Die Wahrscheinlichkeit, daß ich - bei meiner Fahrweise - im Auto auf meinen vielen Fahrten zu Schaden komme, ist sehr viel höher, als das ich mir persönlich Gedanken um eine Kernschmelze machen würde.


    Ja, aber dann wird der Schrott weggefahren und außer den direkt betroffenen interessierts keinen mehr. Tschernobyl war da schon anders. Die Filme und Zahlen kennt ja jeder. Aber eigentlich waren die Menschen der Katastrophe hilflos ausgesetzt. Schwache Radioaktivität schmeckt und riecht man nicht. Das einzigste was man z.B. in Kiew machen konnte war waschen waschen waschen. Als ich zu Weihnachten 1986 Frauchen besuchte, wurden an den großen Straßen in die Stadt immer noch die Räder der Busse gewaschen. Ich war damals jung und hab mir auch keine großen Gedanken gemacht. Angeblich hatte man ja alles im Griff. Aber irgend wann später kam Töchterchen mit einer Behinderung zur Welt. Zufall, oder? Ich bin früher immer über Weißrussland in die UA gefahren. Habe gleich noch Schwager und Familie besucht. Schwager ist bestimmt kein Weichei. Aber er hat mir immer eingetrichtert, an der Stelle wo es nach Tschernobyl ging, Fenster zu, nicht anhalten, nichts kaufen...Und das noch Jahre nach der Katastrophe. Hier im Haus lebt ein älteres ukr. Ehepaar. Ihr Sohn wurde als Feuerwehrmann in einer Nacht und Nebelaktion nach Tschernobyl geschickt. Danach hat er sich noch 10 Jahre bis zu seinem Tod gequält.
    Es gibt keine Notwendigkeit für Kernenergie so wie wir sie kennen. Es gibt genug Alternativen! Alles andere ist Ausrede.

  • Ja, aber dann wird der Schrott weggefahren und außer den direkt betroffenen interessierts keinen mehr.

    Ja, stimmt ja auch.
    Aber meine Antwort bezog sich auf meine Infrage gestellte Äußerung:

    Ich persönlich mache mir wenig Sorgen um den größten anzunehmenden Gau

    Es ging mir um meine eigene persönliche auf mich bezogene Risikoeinschätzung (nicht die Risiken einer Nation, und der Verantwortung einer Regierung ihrem Volke gegenüber).
    Deswegen mache ich mir keine Sorgen um einen Gau oder Terroranschlag oder was auch immer.
    Eher werde ich an den Folgen eines Herzinfarktes oder Lungenentzündung sterben.


    Und ob ich prinzipiell für oder gegen ein AKW bin, tut doch eh keinen (von da oben) interessieren.
    Die deutsche Regierung schert sich nicht um die öffentliche Meinung ihrer Bevölkerung was die Atomkraft angeht, (und das, obwohl die alternativen Energien in Deutschland viel weiter fortgeschritten sind, als selbst die Grünen zu hoffen gewagt haben)
    und keiner - also auch ich nicht - kann was dagegen tun.
    Noch weniger kann ich dann wohl als Ausländer hier (in Mogilev) erreichen.

    Käme die CSU (äh sorry - die Atomwirtschaft - also in Bayern wohl die RWE) auf die Idee in der Nähe meines Wohnortes in Bayern ein AKW zu errichten, würde ich wohl dagegen zwar protestieren.
    Letztenendes aber einfach den Ort dann verlassen.
    Weil das Risiko für mich persönlich und meiner Familie im direkten Umfeld eines AKWs zu wohnen zu hoch wäre.

    Hätte die weißrussische Regierung entschieden, das AKW in der Nähe von Mogilev zu bauen, hätten wir wohl das gleiche gemacht.
    Aber nicht wegen einer möglichen Kernschmelze, sondern wegen einem verheimlichten Störfall.

    Trotzdem glaube ich, das es für Belarus als Ganzes wirtschaftlich rentabel und sinnvoll ist.


    Angeblich hatte man ja alles im Griff. Aber irgend wann später kam Töchterchen mit einer Behinderung zur Welt.

    Was meinst Du, welche Ängste ich und meine Frau hatten, bzgl der Geburt unserer Tochter.
    Mogilev war ja auch eine mit betroffene Region. Und meine Frau damals im besten Alter evtl geschädigt werden zu können.


    ---

    Wegen dem neuen AKW in Belarus mache ich mir wie gesagt nun keine Sorgen.
    Sorgen sollte man sich um die alten AKWs wie Biblis (oder andere überall auf der Welt) machen.
    Denn hier geht es nicht mehr um Sicherheitskonzepte, sondern schlicht um altes Material / Materialermüdung der Anlage selbst.
    Mag ja sein, das die elektrischen und mechanischen Anlagen selbst natürlich immer auf den neuestmöglichen Stand gebracht werden.
    Aber nach 30Jahren kann im Prinzip alles gefährlich gealtert sein.
    Was nützt die tolle neue Hochdruckleitung, die turnusgemäß getaucht wird, wenn die Halterung derselben, noch die gleiche ist, und der Spreizdübel im Beton nach 30Jahren nachgibt... (soll jetzt ein willkürliches Beispiel sein).
    Vielleicht wurde beim Modernisieren auch einfach irgendein Steuerungs- oder Signalkabel vergessen auszutauschen (Menschen machen Fehler), und nach 30Jahren gibt die Isolierung nach...

  • Ich habe eigentlich was ganz anderes gesucht und stattdessen das hier gefunden:

    Zitat

    In den Jahren 2000 bis 2002 hat Heim-statt-Tschernobyl oberhalb des Naratsch-Sees nahe der Siedlung Drushnaja zwei Windräder mit 250 und 600 kW Nennleistung errichtet, sowie eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Werkstatt in Drushnaja. Die beiden Windräder produzieren im Jahresdurchschnitt knapp 1.3 Millionen Kilowattstunden, das entspricht einem Strombedarf von 600 bis 700 belarussischen Haushalten. Der erzeugte Strom wird zum Verkauf in das öffentliche Netz eingespeist.


    Link

    und

    Link


    Ich hätte wirklich nicht geglaubt, das es sowas auch in Belarus gibt.
    Schaun an ! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Kann man bei einem Pro- oder Kontra-Atomkraft eigentlich auch eine neutrale Position einnehmen?
    Schwierig...

    Für mich ist eines Fakt:
    Wer meint sich so ein AKW hinstellen zu müssen, muß sich klar darüber sein, daß er auf einer kontrollierten Bombe sitzt.
    Normalerweise müßte jeder halbwegs intellegente Mensch in Westeuropa gegen Kernkraft sein. Ich mags ja den Leuten aus den 50ern, Anfang der 60ern noch verzeihen daß sie auf dem Nuklear-Hype mitgeschwommen sind, aber aus heutiger Sicht denk ich sollten wir schon erkennen daß wir inzwischen im 21.Jahrhundert angekommen sind! Selbstredend sollte man m.E. weiter in Richtung Kernenergie forschen, denn sie beinhaltet ohne Zweifel riesiges Potential, aber eben NUR forschen. Denn Tschernobyl hat klar gezeigt das sich diese Energie nicht immer kontrollieren läßt. Selbst der eingefleischeste Beführworter von Kernenergie muß eingestehen das es, selbst bei ohne Einwirkung von aussen, keine 100% Sicherheit gibt. Deswegen bin ich der Meinung, solange auch nur das kleinste Restrisiko besteht, sind AKW's unverantwortlich.
    Vielleicht ergibt ja in den nächsten Generationen die Forschung eine 100% sichere und saubere Nutzung von Kernenergie.

    Habe vor kurzem ein interessantes Video entdeckt.
    Es zeigt als Animation alle Atombombentests auf unserer Erde und deren Verschmutzung.
    Am Ende fragt man sich wirklich, wie wir bis heute überleben konnten...

    Naja, so schnell läßt sich Mutter Natur nicht unterkriegen.
    Bedenk mal z.B. die rieseigen Ölkatastrophen während der Weltkriege die sich durch das gegenseitige versenken von Schiffen, Tankern und Versorgern ereignet haben. Spricht heut kein Mensch darüber! Damals sowieso nicht! Trotzdem waren sie da und haben großen Schaden an der Umwelt angerichtet!

    Liebe russische Gemeinde, ich will Euch ein Geheimnis verraten. Bandera ist nicht der Präsident der Ukraine. Stepan Bandera ist seit 1959 tot.