Nach dann insgesamt 8 Stunden Fahrzeit, kamen wir im zweiten Versuch die richtige Ausfahrt zu finden, im RUS-Hotel an.
Von außen normal modern (bzw. modernisiert) und auch von Innen ansprechend mit Lobbybereich und Bar, Restaurant und "normal" schicker Rezeption.
Erstmal eingecheckt und gleich mit VISA erstmal nur eine Nacht bezahlt (warum auch immer nur eine Nacht - ich hatte ja zwei Nächte reserviert).
Für etwas Verwirrung stiftete ich, als ich eine Registrierung in meinem Pass bzw. Hotelstempel in meine Migrationskarte ablehnte.
Denn für die drei Tage Aufenthalt brauche ich ja keine Registrierung. Und einen Nachweis, daß ich in Russland eingereist bin wollte ich so erstmal nicht (erkläre ich noch später ). Na jedenfalls bekam ich dann meinen Paß mit etwas ungläubigem Gesichtsausdruck der Hoteldame wieder zurück.
Auf dem Weg zum Zimmer zeigten uns dann die Aufzüge, daß das Hotel mal aus einer anderen Zeit kam :).
Typisch Russisches Modell ca. Baujahr Anfang 1970 (geschätzt). Der eine Lift (von insgesamt 3 oder 4) blieb immer 20cm zu hoch stehen, und die maximale Zuladung wurde überklebt, und stattdessen mit "max. 4 Personen" ersetzt. (Ob die Seile wohl nicht mehr halten?)
Das Zimmer war ein Economy "HotDeal"-Zimmer. Im Prinzip das günstigste was sie hatten, aber doch normal gut ausgestattet:
Doppelbett, Röhren-Fernseher (aber alle Kanäle stark verrauscht), Badezimmer mit Badewanne, Kühlschrank/Minibar - aber leer.
Alles nicht extrem neu, aber auch noch nicht verbraucht.
Das einzige was wirklich störte, war der fehlende Zahnputzbecher und die Hitze im Zimmer.
Trotz -5 Grad draußen war es im Zimmer unerträglich warm. Mind. 26-27 Grad. Der Heizkörper voll aufgedreht.
Also erstmal komplett ausgemacht und Fenster auf.
Und da war dann deutlich die Geräuschkulisse zu hören.
Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe - vielleicht 400m - am Autobahnring und -Kreuz zur M2.
Und das hört man überdeutlich.
An ein Schlafen bei offenen Fenster ist so dann nicht zu denken. Im Sommer also wirklich nicht zu empfehlen.
Auch die Aussicht ist alles andere als idyllisch :).
Für 60€ die Nacht aber insgesamt für Moskauer-Verhältnisse ok.
Wir haben uns dann kurz frisch gemacht und umgezogen, denn gleich im Anschluß wollten wir dann zu Bekannten meiner Frau weiterfahren.
Die wohnen in der Vorstadt Domodedowo , nach dem der gleichnamige Flughafen benannt ist.
Auf dem Zimmer gibt es kostenloses WiFi, so konnte ich dann mit meinem neuen IconiaTab A200 über GoogleMap die Fahrt dorthin studieren.
Also wieder raus aus dem Hotel (Fenster im Zimmer aber offengelassen), und rauf auf den Autobahnring und nach Domodedowo.
Das Örtchen selbst sah - soweit ich es im Dunkeln erkennen konnte - ziemlich modern aus.
Große Zufahrtsstraße, überall links und rechts Läden und Einkaufszentren.
Bei der Fahrt durch die Wohnsiedlungen mit lauter Einfamilienhäusern war aber wieder deutlich zu erkennen, daß man in Russland ist:
Jedes Grundstück und Haus - egal wie groß oder klein, mit einer 2m hohen Mauer umrahmt.
Aber ausnahmslos jedes. So viel habe ich selbst in Mogilev nicht gesehen.
Da kommt man sich ja vor wie in seinem privaten Gefängnis...
Nach dem Besuch mit viel Essen und Getränken ging es dann gegen 1 Uhr wieder zurück ins Hotel.
Das Zimmer war nur ein wenig kühler, da noch immer alle Wände, Boden und Decke die Wärme abstrahlten.
Völlig geschafft fielen wir dann ins Bett...
[Fortsetzung folgt]
PS:
@Martin: Kann man die 10000 Zeichenbgrenzung nicht irgendwie erhöhen auf 20 oder 30tausend?
Und wenn Dein Server das mitmacht vielleicht auch die maximale Attachments-Anzahl und Größe erhöhen?