Estland verstößt gegen die Moral!

  • Europäisches Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe stellte fest, dass die estnischen Behörden während der Auflösung der Protestkundgebung 2007 die Menschenrechte grob verletzt hatten. Die Demostranten tritten gegen die Demontage des Bronzedenkmals für die sowjetischen Befreiersoldaten in Tallinn auf. Endlich sind die Verletzungen festgestellt! Aber das genügt nicht! Die Gerechtigkeit wird siegen nur dann, wenn die estnischen Behörden wegen der Menschenrechtsverletzung, der Folter von Gefangenen bestraft werden! Dass Estland die Menschenrechte so offen verletzt, ist ein Schandfleck der ganzen Europäischen Union! Es gibt bei uns mehrere Denkmäler für die sowjetischen Befreiersoldaten (das Sowjetische Ehrenmal in Treptower Park, das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten u.a.), doch vernichten wir die nicht, wir halten das Andenken der sowjetischen Soldaten hocht in Ehren! Die Esten führen sich wie Faschisten auf! Märsche von SS-Legionären, Vernichtung der Denkmäler für die Befreiersoldaten und andere NS-Kennzeichen – all das ist unerhört! In keinem anderen EU-Staat treibt man so einen Unfug nicht! Faschisten sollen raus aus der EU!!!

  • Hallo Global, herzlich willkommen in unserem Forum! :welcome:

    Schön das du dich erst mal vorgestellt hast. Jetzt wissen wir doch erst mal wer du bist.

    Gruß Jecko, dem am meisten die nachlassenden Umgangsformen in der EU auf den Sack gehen

  • Zitat

    Die Esten führen sich wie Faschisten auf! Märsche von SS-Legionären,
    Vernichtung der Denkmäler für die Befreiersoldaten und andere
    NS-Kennzeichen – all das ist unerhört! In keinem anderen EU-Staat treibt
    man so einen Unfug nicht! Faschisten sollen raus aus der EU!!!

    Im Zusammenhang mit der roten Armee von Befreiersoldaten zu reden finde ich alledings als unerhört.

    :lol:

  • Im Zusammenhang mit der roten Armee von Befreiersoldaten zu reden finde ich alledings als unerhört.

    tartu - nicht unnötig aufregen, ich erkenne in dem Beitrag von " Global " nur eine Provokation - denn nun alle Esten oder das Gesamte Baltikum so zu verurteilen zeugt weder von einem Wissen mit Hintergrundinformationen noch der Realistischen Betrachtung. Gefährlich nur - dass es immer noch Mitmenschen gibt die auch jede Medien Kröte dahin gehend schluckt und an solchen Stellen wie hier wieder auswürgt !

    Und wie wir ja wissen - solche Post die in dieser Form reingeworfen werden - haben kaum Inhaltlich die entsprechende Substanz ! Jecko hat es ja auch voll auf den Nenner gebracht !

  • Zitat:


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52032633.html

    • Offizieller Beitrag

    Was soll dieser Zeitungsausschnitt beweisen. Soll da nun die EU difamiert werden, oder die baltischen Länder?


    Ne, Bernhard! Lies das Interview noch mal genau durch bitte!
    Wenn hier jemand an den Pranger gestellt wird, dann ist es die Kreml-Regierung.
    Ich finde Ilves zeigt hier sehr treffend wie Russland in Geschichtsfragen und Vergangenheit mit den ehemaligen Sowjetstaaten umgeht.
    Erst gestern konnte ich einen sehr guten Artikel lesen in welchen Geschichts-Dilemma sich Russland befindet!

    Liebe russische Gemeinde, ich will Euch ein Geheimnis verraten. Bandera ist nicht der Präsident der Ukraine. Stepan Bandera ist seit 1959 tot.

  • Am 23. August 1939 hat das Deutsche Reich, geführt von Adolf Hitler und die Sowjetunion unter Josef Stalin den berüchtigten Nichtangriffspakt, bekannt als Hitler-Stalin Pakt, unterschrieben, der den Nazis den Weg zur Unterwerfung Polens ebnete. Ein geheimes Zusatzprotokoll teilte Osteuropa nach den Interessensphären der beiden Diktatoren auf. Estland fiel dabei – wie der Rest des Baltikums – an die UdSSR. Das war ein unheilvoller Schicksalstag für Estland, fünf Tage später zwang die kommunistische Führung das kleine baltische Land zu einem Beistandspakt, durch den sich die Rote Armee Stützpunkte an der Ostsee sicherte. 25 000 Rotarmisten wurden daraufhin in Estland stationiert.
    Am 17. Juli 1940 ließ der Kreml-Herrscher dann seine Fassade vollständig fallen und besetzte Estland. Sogleich begann der Terror gegen die Bevölkerung. Es kam zu Massenverhaftungen und ersten Verschleppungen. Zielscheibe waren vor allem diejenigen, die zu Beginn der Unabhängigkeit das Land gegen die damaligen sowjetischen Angriffe verteidigt hatten: Mitgliedern der bis dahin bestehenden Parteien, Offiziere, Intellektuelle, Geschäftsleute und Grundbesitzer.
    Am 30. Juli 1940 wurde der estnische damalige Staatsoberhaupt Konstantin Päts (1874-1956) und seine Familie nach Ufa verschleppt. Konstantin Päts starb in einer psychiatrischen Klinik in Buraschewo in der russischen Kreis Kalinin (heutiger und vorsowjetischer Name Twer).

    Am 6. August 1940 wurde Estland Teil der Sowjetunion. Bis Ende dieses blutigen Jahres ließen die sowjetischen Machthaber mehr als 1 000 Esten verhaften oder hinrichten. Kurz danach begannen konkrete Vorbereitungen für die geplanten Massendeportationen der führenden Schichten Estlands.Die sowjetischen Stellen hatten diese Methode bereits in der Ukraine und in Weißrussland angewandt. Mit der streng geheimen Direktive des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Nr. 1299-526 vom 14. Mai 1941wurden die Verbannungen aus den baltischen Republiken per Gesetz angeordnet.

    In der Nacht vom 13. auf den 14. Juni 1941 rollte in Estland, Lettland, Litauen die erste Massendeportation an. Entsprechend vorgefertigter Listen verschleppten bewaffnete Kommandos ohne Vorwarnung oder Anklage Menschen aus ihren Wohnungen. In der Estnischen Sowjetrepublik waren etwa 11 000 Personen zur Deportation vorgesehen; ihnen wurde eine Stunde Zeit gegeben, die notwendigste Habe zu packen.
    Die meisten Familien wurden an den Sammelstellen getrennt. Zwischen dem 14. und 17. Juni 1941 wurden laut den Aufzeichnungen des NKWD (Staatssicherheit, später KGB) über 9 000 Menschen ins Innere der Sowjetunion transportiert. Unter den Deportierten waren Frauen, Kinder und ältere Menschen; ein Viertel der Verschleppten waren Kinder unter 16 Jahren.
    Ende 1941 wurden die in die sowjetischen Gefangenenlager deportierten Männer Untersuchungsausschüssen vorgeführt. Hunderte wurden dabei zum Tode verurteilt und erschossen. Die meisten Frauen und Kinder wurden in die Kreis Kirow und Nowosibirsk ausgewiesen, wo viele an Mangelernährung, Kälte und bei der Zwangsarbeit starben. Nur etwas Hälfte der Deportierten kehrte später in die Heimat zurück. Im Ganzen wurden bis zum Einmarsch der Nazis knapp 20 000 Menschen abgeführt. Die meisten von ihnen sind nie wieder aufgetaucht.
    Alles in allem betrug die Zahl der 1941 von den sowjetischen Behörden Deportierten aus Estland, Lettland, Litauen, Polen und Bessarabien fast hunderttausend Menschen.

    Erst der deutsche Angriff am 22. Juni 1941 auf die Sowjetunion unterbrach vorläufig die erste Welle der stalinistischen Exzesse.
    Estland wurde jetzt von den Truppen Hitlers besetzt. Die Generalbezirke Estland, Lettland, Litauen und Weißrussland bildeten nun das „Reichskommissariat Ostland“. Die Hoffnung der baltischen Staaten, von den deutschen Besatzern Unterstützung auf dem Weg in die Unabhängigkeit zu finden, wurde bald enttäuscht.

    Die Rote Armee durchbrach 1944 die deutschen Verteidigungsstellungen in Estland, Lettland und Litauen, was eine Massenflucht der Balten nach Deutschland, Schweden und Nordamerika auslöste. Am 20. Januar eroberte die Rote Armee Narva und in den folgenden Monaten das gesamte Estland. Sofort knüpfte der Geheimdienst an den Terror des Jahres 1940 an. Zehntausende Personen, die der Kollaboration mit den Deutschen verdächtigt waren, wurden in den folgenden Jahren nach Sibirien verbannt. Es wird geschätzt, dass Estland durch die Kriegshandlungen und den Nachkriegsterror mehr als 20 Prozent seiner Bevölkerung verloren hat.

    Am 15. August 1945 deportierten die sowjetischen Sicherheitsorgane 407 Menschen nach Komi in Sibirien, die meisten von ihnen deutschbaltischer Abstammung.
    Etwas später wurde im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Estland (EKP) erneut die Forderung laut, kommunistische Regimegegner außer Landes zu bringen. Damit sollten auch die Kollektivierungen im Wirtschaftsleben gefestigt und das „Kulakentum“ beseitigt werden. Die geheimen Vorbereitungen für die Aktion dauerten über zwei Jahre. Am 25. März 1949 durchzog dann eine neue Deportationswelle das Land. Innerhalb weniger Tage wurden fast 21.000 Esten (etwa 3% der damaligen Bevölkerung) verhaftet und nach Sibirien transportiert.
    Durch dürftige Vorarbeit und chaotische Durchführung konnte etwa ein Drittel der auf den Deportationslisten aufgeführten Esten Ende März 1949 nicht verhaftet werden, sie tauchten dann vorerst unter, viele gingen in die Wälder. „Um die aus Kreml angegebene Quote zu füllen“, so EKP Führer Nikolai Karotamm, wurden eigenmächtig andere Personen aufgegriffen und deportiert. Die Mehrheit der Verbannten waren Frauen (49,4%) und Kinder (29,8%). Etwa 5.000 Esten wurden in die Region Krasnojarsk und Kreis Omsk verbracht, in der sich seit 1949 das Atomwaffentestgelände Semipalatinsk befand. Zahlreiche Esten und Vertreter anderen Nationen wurden dort verstrahlt.

    Die letzte Deportationswelle in Sowjet-Estland fand im April 1951 statt. 353 estnische Zeugen Jehovas und ihre Familien wurden von den
    sowjetischen Sicherheitsorganen nach Sibirien verschleppt.
    Nach Stalins Tod am 5. März 1953 verbesserte sich die Lage für die Esten ein wenig. Die Deportationen und andere brutale Menschenrechtsverletzungen wurden eingestellt. Was blieb, war der Terror gegen alle, die sich der Einverbleibung durch die Sowjetunion wiedersetzten.

    Erst Ende der 1950er Jahre konnten im Zuge der Entstalinisierung die Überlebenden der Deportationen aus Sibirien nach Estland zurückkehren, sie mussten unterschreiben, über ihr Erlebtes nicht zu erzählen. Die Meisten der Rückkehrer blieben weiterhin im Fadenkreuz der Sicherheitsbehörden. Das in den 1940er Jahren beschlagnahmte Vermögen wurde nicht zurückgegeben.

    Die Deportierten wurden erst 1991, mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit, rehabilitiert.

    Am 18. Februar 2002 erklärte das estnische Parlament, das Riigikogu Verschleppung zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der 14.
    Juni (1941) und der 25. März (1949) sind in Estland staatlich anerkannte Gedenktage der Erinnerung und der Trauer.

    Die Deportationen haben bis heute tiefe Spuren im historischen Gedächtnis Estlands hinterlassen. 2010 wurde der Verein Tulipisar in Estland gegründet, der von Tanel Tsirgu und Neeme Tingas geführt wird. Ziel des Vereins ist es, die Erinnerung an den Opfern der Kommunismus lebendig zu halten, die breite Öffentlichkeit über das Leid der Verschleppten aufmerksam zu machen und Kontakte zwischen verschiedene Organisationen zu vermitteln, die sich mit der Verbrechen der roten Diktatur beschäftigen.

    Die meisten Dokumente über die Deportationen befinden sich nicht in Estland, sondern in den Archiven der Russischen Föderation. Deswegen ist es schwierig die historische Wahrheit ans Tageslicht zu bringen oder die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Das beste Beispiel dafür ist Arnold Meri (1919-2009), ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und Held der Sowjetunion.


    weitere Informationen: http://www.tulipisar.ee/ und http://www.okupatsioon.ee/

    http://www.baltische-rundschau.eu/2011/03/27/die…-sowjetregimes/

    :lol:

  • Solange sich der Kremel nicht eindeutig für die Aufarbeitung der Geschehnisse aus der Vergangenheit stellt wird es immer wieder für unnötigen Zündstoff sorgen. Eigenartiger Weise - gehen damit ( die Opfer ) viel offener um und sind sogar bereit sich daran zu beteiligen. Die Hand in Richtung Moskau ist ja ausgestreckt- statt Klar Schiff zu machen wird gemauert und gelogen was das Zeug hergibt.

    Damit vergibt sich Moskau die Chance der Notwendigen Aufarbeitung.

  • Bernhard - lies Dir mal dies durch........nur ein bezeichnender Beitrag von Tausenden.


    Das System Angst - Die Rolle des KGB im Baltikum

    Die Besetzung der baltischen Länder durch die Sowjetunion

    Bis heute hält sich mancherorts die Mär vom freiwilligen Beitritt der baltischen Staaten zur Sowjetunion. Dabei weiß man spätestens seit dem Ende der Sowjetzeit über die Geheimen Zusatzprotokolle des sog. Hitler-Stalin-Paktes (im Baltikum eher nach den Unterzeichnern Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt), die Osteuropa in Interessensphären aufteilten, bescheid. Hitler hatte freie Hand, am 1. September 1939 Polen zu überfallen, und Stalin begann ab 17. September mit dem Einmarsch in Ostpolen.

    Ab Ende September folgten unmissverständliche Aufforderungen aus Moskau an die einzelnen baltischen Länder und Finnland "Beistandpakte" mit der UdSSR abzuschließen und sowjetische Militärstützpunkte auf ihren Territorien einzurichten. Estland, Lettland und Litauen stimmten dem schweren Herzens zu, Finnland widersetzte sich. Daraufhin griffen sowjetische Truppen ab 29. November Finnland an, es kam zum Sowjetisch-Finnischen Winterkrieg, in dem Finnland immerhin seine Souveränität wahren konnte.
    Mitte Juni 1940 kam es entlang der Grenzen zu den drei baltischen Staaten zu terroristischen sowjetischen Grenzprovokationen. Vorausgegangen waren ultimative Forderungen Moskaus, unverzüglich moskaufreundliche Regierungen zu bilden und dem Einmarsch von Sowjettruppen in unbegrenzter Zahl zuzustimmen.

    Bis zum 17. Juni sind alle drei Länder von der Roten Armee besetzt. Bereits damals im Baltikum wurde das Prinzip von Panzern "als überzeugendstes Argument" von den Sowjets eingesetzt, was später 1953 in Ostberlin, während des Ungarnaufstandes 1956 und gegen den Prager Frühling 1968 ebenso "Erfolg hatte". Nach Scheinwahlen, die innerhalb von drei Wochen anberaumt werden und nur eine einzige Wahlplattform - die der Werktätigen - zulassen, werden mit 99-prozentigen Ergebnissen "Volksparlamente" "gewählt", die schließlich sofort den Beitritt zum "Bund der Sowjetvölker" "erbitten". Alle Bereiche der Gesellschaft werden nun in kurzer Zeit sowjetisiert.

    Die baltischen Länder werden gleichzeitig überzogen von einem Netz aus Einschüchterung und Terror, die Intelligenz - v.a. Menschen aus der Beamtenschaft und den Spitzen der Armeen und ihre Familien werden Mitte Juni 1941 in einer Massendeportation innerhalb von 24 Stunden in Viehwaggons gen Osten deportiert. Eine organisatorische sowjetische "Meisterleistung", die fast 50.000 Menschen aus Estland, Lettland und Litauen in die Gulags in den russischen Weiten verschleppt. Entscheidenden Anteil an der Zusammenstellung der Deportationslisten hatte eine Behörde, deren Aufgabe es war, sog. "antisowjetische Elemente" auszuschalten - der sowjet-russische Geheimdienst NKWD (anfangs "Tscheka", nach 1954 KGB).

    Beteiligt waren unzählige, manchmal selbst eingeschüchterte, kleine Denunzianten und Zuträger, die zum Funktionieren des Angst-Systems des KGB beitrugen. 1949 kam es, nachdem Estland, Lettland und Litauen 1945 erneut der Sowjetunion zugeschlagen worden waren, zu einer zweiten großen Massendeportation. Mehr als 92.000 Menschen wurden am 24. und 25. März 1949 in Güterzügen nach Russland verschleppt. Betroffen waren diesmal im Sprachgebrauch der Sowjets als "Banditen und Nationalisten" bezeichnete "Volksfeinde" - sog. Kulaken - Bauern, die nicht in die Kolchosen eintreten wollten, und sog. Partisanenunterstützer (Bis 1953 kämpften Zehntausende baltische Partisanen - Waldbrüder genannt - gegen die Sowjetmacht!).

    Die Verschleppungen betrafen fast jede Familie in Estland, Lettland und Litauen - deshalb werden sie oft als Genozid an den baltischen Völkern empfunden und wirken bis in die Gegenwart nach. An die Opfer des sowjetischen Terrors erinnern heute das Okkupationsmuseum in Riga - hier werden auch die Verbrechen der Nazizeit beleuchtet, und das Museum für die Opfer des Genozids in Vilnius (auch als KGB-Museum bezeichnet). Dieses ist im ehemaligen KGB-Gebäude am Gedeminasprospekt untergebracht. Ehem. Gefängnis- und Folterzellen, Verhörräume und Exponate des einstigen sowjetischen Museums "Zum Ruhm der Tschekisten" lassen einem hier den Atem stocken.


    Quelle :http://www.baltikum-tours.de/infos.html

    • Offizieller Beitrag

    Solange sich der Kremel nicht eindeutig für die Aufarbeitung der Geschehnisse aus der Vergangenheit stellt wird es immer wieder für unnötigen Zündstoff sorgen.

    Meine persönliche Einschätzung ist, dass es sich hier weniger um ein Nicht-Aufarbeiten der Vergangenheit als vielmehr um eine gezielte Politik der Destabilisierung der Nachbarländer mit dem Ziel der mittel- bis langfristigen Wiedereingliederung in Russland handelt, wodurch der Verlust vor allem des Baltikums, der Ukraine und Georgien in den Momenten der Schwäche in den 90ern rückgängig gemacht werden soll.

  • Meine persönliche Einschätzung ist, dass es sich hier weniger um ein Nicht-Aufarbeiten der Vergangenheit als vielmehr um eine gezielte Politik der Destabilisierung der Nachbarländer mit dem Ziel der mittel- bis langfristigen Wiedereingliederung in Russland handelt, wodurch der Verlust vor allem des Baltikums, der Ukraine und Georgien in den Momenten der Schwäche in den 90ern rückgängig gemacht werden soll.

    Na Mbert, wollen wir mal nicht hoffen das es da so einige Betonköpfe in Moskau gibt die wirklich noch daran glauben und der Fiktion nach laufen. Bin mir aber sehr sicher, weder mit solchen Mitteln noch anderen - werden das Baltikum oder andere ehemaligen SU Staaten Freiwillig in den Schoß Mütterchen Russland kehren.
    Ob nun unter den Zaren oder dem Roten Terror , diese Staaten waren doch nur immer Mittel zum Zweck. Die wieder erlangte Unabhängigkeit lassen sie sich nicht mehr nehmen.

    Natürlich bestehen in vieler dieser Staaten eine direkte Wirtschaftliche Anbindungen zu Russland, die teils auch als Druckmittel verwendet werden. Besonders aber das Baltikum - ist doch auf einen guten Weg sich Unabhängiger von Russland zu machen, auch wenn es zum Teil für die Bevölkerung sehr Schmerzvoll war.
    Zum Glück, ist das Rad der Geschichte nicht umkehrbar !

    • Offizieller Beitrag

    Meine persönliche Einschätzung ist, dass es sich hier weniger um ein Nicht-Aufarbeiten der Vergangenheit als vielmehr um eine gezielte Politik der Destabilisierung der Nachbarländer mit dem Ziel der mittel- bis langfristigen Wiedereingliederung in Russland handelt, wodurch der Verlust vor allem des Baltikums, der Ukraine und Georgien in den Momenten der Schwäche in den 90ern rückgängig gemacht werden soll.


    Alter Schwede :hmm: Das sind schwerwiegende Vorwürfe an die Moskauer Adresse, die sich schwer belegen lassen dürften.
    Um das Baltikum zu destabilisieren müßte man Europa destabilisieren. Dazu hat m.E. Russland weder die Mittel noch die Macht.

    • Offizieller Beitrag


    Um das Baltikum zu destabilisieren müßte man Europa destabilisieren. Dazu hat m.E. Russland weder die Mittel noch die Macht.

    Das sehe ich nicht so. Das Baltikum ist wie auch die Ukraine durch ihre große russische Bevölkerungsgruppen recht leicht zu destabilisieren. Wenn es gelingt, diese Bevölkerungsgruppen zu mobilisieren, kann man schon einiges anrichten. Ob das direkt zu einem Endziel führt, steht für mich auch überhaupt nicht zur Debatte. Der Punkt ist, dass derartige Aktionen Russland politisch gut in den Kram passen und auch beim Volk gut ankommen, das doch immer noch überwiegend das Loslassen jener Gebiete als Fehler ansieht.

  • Um das Baltikum zu destabilisieren müßte man Europa destabilisieren. Dazu hat m.E. Russland weder die Mittel noch die Macht.

    :hmm: so unrecht hat er damit nicht. Ist doch die EU der Größte Handelspartner für Russland. Da werden diese wohl kaum den Ast ansägen auf dem sie selber hocken. Aber es soll ja auch immer noch Ausnahmen geben - kann mir gut vorstellen, dass es einige ewig gestrige da noch gibt die all zu gern ihre " Alte Ordnung " wieder möchten. Nur frage ich mich da persönlich, was aus der Sicht solcher da wohl besser gewesen sein soll. Machen wir uns nichts vor - denn der Zerfall der SU war doch einige Zeit voll im Gange. Nicht auszudenken - in welche Richtung dies hätte auch laufen können.

  • Das sehe ich nicht so. Das Baltikum ist wie auch die Ukraine durch ihre große russische Bevölkerungsgruppen recht leicht zu destabilisieren. Wenn es gelingt, diese Bevölkerungsgruppen zu mobilisieren, kann man schon einiges anrichten.

    Mit den " Russischen Bevölkerungs Gruppen " gebe ich Dir recht. Sogar meine Ostblock Agentin ist eher Pro Russisch ( obwohl in Nikolaev UA ) geboren. Geboren und aufgewachsen in der SU - dann der Zerfall und die Unabhängigkeit der UA. Und ja in vielen Dingen besteht der Wunsch ich nenne es einmal den Russischen Weg zu beschreiten. Ohne dabei die wieder Angliederung der UA an Russland zu verstehen.
    Eher - der Wunsch nach einer gewissen Stabilität in der Entwicklung ( UA ) und ja bei allen Kontroversen zu Putin etc. einen solchen an der Spitze des Landes wünschen sich viele Menschen in der UA .

    Ich verstehe es auch als eine Form der Ablehnung / Protest ( besonders wegen der Russischen Sprache ) zu dem was in Kiew getan wird. Im Vielvölkerstaat der damaligen SU war nun einmal Russisch die Muttersprache.

    Nur sich vor den Politischen Karren spannen zu lassen ( von Moskau aus ) - das würde verdammt schwer. Da in erster Linie einmal andere Belange von Wichtigkeit sind - rein Pragmatisch . Und besonders die Menschen in den Ehemaligen Staaten der SU sind - was die Politiker angeht und deren versprechen mehr als nur auf Distanz .

    • Offizieller Beitrag


    Im Vielvölkerstaat der damaligen SU war nun einmal Russisch die Muttersprache.

    Für das "Mutter" könntest Du mit der meinen "Ostblockagentin" gut aneinandergeraten :D
    Es war sicher eine gemeinsame Sprache, durch die man sich immer verständigen konnte. Aber Georgier, Balten oder auch Ukrainer werden das "Mutter"-Wort sicher für etwas anderes reserviert halten.

    • Offizieller Beitrag

    Das sehe ich nicht so. Das Baltikum ist wie auch die Ukraine durch ihre große russische Bevölkerungsgruppen recht leicht zu destabilisieren. Wenn es gelingt, diese Bevölkerungsgruppen zu mobilisieren, kann man schon einiges anrichten. Ob das direkt zu einem Endziel führt, steht für mich auch überhaupt nicht zur Debatte. Der Punkt ist, dass derartige Aktionen Russland politisch gut in den Kram passen und auch beim Volk gut ankommen, das doch immer noch überwiegend das Loslassen jener Gebiete als Fehler ansieht.


    Der Anteil russischer Bevölkerung ist vergleichbar hoch. Doch m.E. kaum ausreichend hier eine entsprechende Destabilisierung herbeizuführen.
    Zu Bedenken geb ich einerseits ob es von der russischen Minderheit in den Ländern überhaupt gewollt wäre. Zwar gibt es eine gewisse Sowjet-Romantik, aber eben auch unter der nicht-russischen Bevölkerung.
    Kein Zweifel besteht allerdings darüber, und hier kann ich nur von der Ukraine sprechen, beim Baltikum weiß ich es nicht, daß es auf der Krim und im Osten der UA NGO's gibt die durchaus eine Destabilisierung zugunsten Ruslands anstreben.
    Hier stellt sich allerdings die Frage wie autark diese Organisationen handeln. UInd ob es überhaupt eine Verbindung zum Kreml gibt.
    DEs weiteren möchte ich anmerken, daß die "Großen und Mächtigen", also nicht die RADA an sich :phat: , sondern die Oligarchen der UA so eine Entwicklung niemals zulassen würden. Sie können keinesfalls ein Interesse daran haben, das es einen zu großen Schritt zurück in die SU gibt und somit der Einfluß Moskaus, mit deren Oligarchen-Anhang in der Ukraine gibt.